Besuch von Stella und Sven

30.March 2014 - Granada


In der darauffolgenden Woche kamen Stella und Sven nach Granada. Ich habe sie am Donnerstagnachmittag an der "Estación de autobuses" in Empfang genommen und wir sind zu meiner Wohnung gefahren, wo sie ihre Sachen ablegen konnten. Nach einer stärkenden Blumenkohlsuppe ging es dann in die Stadt. Hier haben wir uns erst einmal mit einem Eis bewaffnet und sind zum Plaza Nueva getigert. Dort hat es dann angefangen ein wenig zu regnen, was sich aber zum Glück schnell wieder gelegt hat. Also ging es hoch ins Albaicín und zum Aussichtpunkt "Mirador de San Nicolás". Aufgrund des durchwachsenen Wetters war kaum was los dort, was wirklich ungewöhnlich ist und wir hatten freie Sicht auf die Alhambra.
Abends ging es dann wieder zu "Pizza Metro", donnerstags gibt es da nämlich einen halben Meter gratis :)
Die erste Nacht haben wir tatsächlich alle in meinem Zimmer gepennt. Mein Zimmer war dann nur noch eine große Matratze, aber es ging erstaunlich gut. Die folgenden zwei Nächte konnten die die beiden allerdings bei Gloria, die übers Wochenende heimgefahren war, im Zimmer schlafen. Nur die letzte Nacht haben wir uns noch einmal zusammengekuschelt.

Am Freitag haben Stella und Sven vormittags die Alhambra besucht, Sascha war im Hostel und ich habe mich Zuhause ein bisschen organisiert und den Haushalt geschmissen. Nachdem Stella und Sven von der Alhambra zurückgekehrt waren, haben wir Proviant eingekauft und ein Picknick im Park gemacht - mit viel Sonne :)
Abends ging es dann noch raus Tapas essen.

Samstagmorgen gab es zum Frühstück natürlich die obligatorischen Churros. Reichlich gestärkt sind wir dann nach und durch Sacromonte gewandert. Dort haben wir die Abtei oben auf dem Berg besucht und sind dort ein bisschen herumgekrakselt. Auf dem Rückweg sind wir noch in ein nettes, kleines Museum gegangen. Das Museum war unter freiem Himmel und hat das Leben in den sogenannten "Cuevas" (Höhlen) im 20. Jahrhundert nahegebracht. In diesen Höhlen lebten vor allem die "Gitanos" (Sinti und Roma) und Mauren, also Menschen die am Rande der Gesellschaft lebten. Ich fand es schon sehr beeindruckend, wie die Menschen sich in diesen Strukturen organisiert haben. Und einige leben noch heute in solchen Höhlenhäusern; in Granada vor allem in Sacromonte.
Weil es thematisch so gut passte, besuchten wir abends noch eine Flamenco-Show.

Am Sonntag standen dann ein weiteres Mal die"?Los Cahorros" auf dem Programm. Aber diesmal ohne Mietwagen, sondern mit Bus. Den Bus, den wir eigentlich nehmen wollten, haben wir knapp verpasst, also haben wir die eine Stunde Wartezeit mit Frisbee-spielen am Fluss in Granada verbracht. Mit dem Bus sind wir bis nach Monachil gefahren, dem kleinen Dorf bei den "Los Cahorros". Von hieraus mussten wir ein gutes Stück bis zu unserem eigentlichen Ziel laufen. Aber bei gutem Wetter und bester Laune fiel uns das nicht schwer. In den "Los Cahorros" haben wir eine sehr lange Wanderung gemacht, aber nicht ohne eine ausgiebige Picknick-Pause in der Sonne. (Hier haben wir dummerweise vermeintlich trinkbares Wasser von einer Quelle in unsere Trinkflaschen abgefüllt, was Sascha und mir nun seit drei Tagen ein bisschen nachhängt.)
Nach dieser zum Teil abenteuerlichen (Hängebrücken, Felsvorsprüngen, an denen wir uns entlanghangeln oder drunter her kriechen mussten, Kühen, verärgerten Hunden, schmerzenden Füßen), aber auch wunderschönen und lustigen Wanderung haben wir uns zurück in Monachil vergnügt ein Bierchen gegönnt und sind dann die Endetappe zur Bushaltestelle angetreten.
Zurück in Granada wollten wir eigentlich bei meinem Lieblings-Veganer zu abend essen. Nur haben wir dann herausgefunden, dass der sonntags Ruhetag hat. Mir ist dann noch ein anderes vegetarisches Restaurant eingefallen, was ich mal im Vorbeigehen entdeckt, aber selbst noch nicht ausprobiert hatte. Da sind wir dann hingegangen und haben erst einmal wegen der Preise geschluckt. Aber wir hatten Hunger und wollten uns auch nicht mehr bewegen und der Blick in die offene Küche ließ auf große Portionen schließen. Unsere Portionen waren allerdings ernüchternd. Das Essen war in Ordnung, aber wir hatten dennoch einiges zu bemängeln, was wir auch nicht hinterm Berg gehalten haben - so ganz unter uns Deutschen.
Als wir dann allerdings das Lokal verließenn und uns verabschiedeten, hat uns der Koch, der die ganze Zeit quasi keine zehn Meter von uns gekocht hat, auf deutsch verabschiedet. Gut, bei dem Namen des Restaurants ("Paprika") hätte man sich so etwas schon denken können. So hat er aber ehrliche und konstruktive Kritik erhalten ;)
Angenehm erschöpft von dem Tag ging es dann nur noch unter die Dusche und ab ins Bett. Stella und Sven haben Granada am Montagmorgen gen Nerja verlassen.

Vielen Dank für die schöne Zeit! :)

Nun steht der April vor der Tür - mein letzter besuchfreier Monat in Granada.
Mitte April wird in Spanien die "Semana Santa" gefeiert, was hier die sehr ausgeprägte Osterwoche ist. Dann habe ich auch eine Woche unifrei und Granada wird geprägt sein von Straßenumzügen und Prozessionen. Ich bin schon gespannt darauf und werde euch davon berichten!