Second Job

05.November 2010 - Brisbane


Hallo Ihr Lieben

Jetzt habe ich wieder etwas Zeit zum Schreiben gefunden.
Die letzten Tage habe ich fuer den ehemaligen Millinoaer gearbeitet. Ich habe mit einem anderen Deutschen ein komplettes Haus renoviert und moebliert. Zu unseren Aufgaben gehoerte z.B. das Streichen aller Fenster, das Einrichten der leerstehenden Villa mit teuren Designerstuecken, das Ausmisten der Garage, das Rumschleppen von unzaehligen Moebeln und Umzugskartons und natuerlich die Instandhaltung und Reparatur des gesamten Hauses. Also alles, was man sich so vorstellen kann...
Im Gegenzug haben wir etwas Taschengeld und freie Unterkunft erhalten. Anfangs war es ein Horrorhaus: Wir sind morgens um 7 Uhr aufgestanden und haben taeglich ueber 12 Stunden gearbeitet. Und das fuer eine sehr schlechte Bezahlung. Deshalb war ich auch teilweise kurz davor alles hinzuschmeissen und abzuhauen. Nach einer stundenlanger Diskussion mit meinem "Chef" - in der ich ihn uebrigens ziemlich sauer und an Rande der Verzweiflung gebracht habe, was ich wiederrum gut fand;) - konnte ich noch ein bisschen mehr Gehalt aushandeln. Aber selbst dieses stand im schlechten Verhaeltnis zu unseren geleisteten Arbeitsstunden.
Nichtsdestotrotz war ich froh, einen Job zu haben, da es in der Tat gar nicht soooo einfach ist, einen zu finden. Ausserdem ueberwiegten natuerlich die positiven Aspekte: So hatten wir z.B. unser eigenes Haus, konnten Waesche waschen, hatten 3 Badezimmer und konnten somit sooft und solange duschen wie wir wollten - was fuer einen Backpacker ja schon eine Art Luxus ist; fuer mich sowieso:)
Desweiteren besassen wir eine gute Musikanlage und kamen in den Genuss im Porsche unseres Arbeitgebers mitzufahren. Ich halte ja nicht allzuviel von Autos, aber ich habe noch nie so eine geile Karre gesehen! Keine Ahnung was fuer ein Modell, jedenfalls auch noch die Turboversion. Was fuer ein Biest!! Und unser Millionaer geht auch voll ab, wenn er in dem Wagen sitzt. Also erstmal mit schoenen 150 km/h durch die volle Innenstadt Brisbanes gebrettert, um Kurven gedriftet und auf Busspuren andere Autos ueberholt. Eigentlich wie die letzten Asis, war aber trotzdem lustig:D
Wenn man in dem Wagen beschleunigt, wird man mehr in die Sitze gepresst als in jeder Achterbahn. Und wenn einmal die Polizei auftaucht, faehrt man ihr einfach davon...

Julia und die Freundin von dem Deutschen, mit dem ich das Haus renoviert habe, haben ebenfalls in der "Villa" gewohnt. Wir hatten sehr viel zu lachen und lebten wie in einer kleinen WG.
Jetzt haben sich die drei auf den Weg zur Zwiebelfarm gemacht, auf der ich schon gearbeitet habe. Da hatte ich dann noch mehr zu lachen:D
Ich reise nun noch ein bisschen weiter Richtung Norden, warte auf das naechste Abenteuer und probiere mich mal im couchsurfen...

Viele Gruesse aus dem heute leider regenreichen Brisbane!

PS: Vielen Dank an Michaela fuer das Reisebesteck, ist echt praktisch!
Und der Ledermann hat auch wieder ganze Arbeit geleistet, da er das einzige Werkzeug im kompletten Haus war^^