Leben und arbeiten am Ayers Rock

24.February 2011 - Yulara


Tach auch!

Jetzt bin ich schon seit einem Monat am Ayers Rock Resort angestellt und ich muss sagen, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist! Der Ort, an dem ich mich zurzeit aufhalte, heisst Yulara und besteht nur aus einem Resort. Hier gibt es mit 700 Angestellten mehr Mitarbeiter als Gäste.

Ich arbeite hier als Kellner bei Sounds of Silence, einem Restaurant unter freiem Himmel mit Blick auf den Ayers Rock und Kata Tjuta.
Die Arbeit als Kellner macht mir sehr viel Spass; hinzu kommt, dass ich ein hervorragendes und superfreundliches Team habe!
Die Arbeit läuft wie folgt ab:
In der Morgenschicht werden alle Gläser, Teller, Besteck etc. poliert und auf die LKWs geladen. Nachmittags geht es dann per Truck zu einer der drei Dining-Areas, wo alles für den Abend vorbereitet wird. Wenn die Gäste passend zum Sonnenuntergang auf der dafür vorgesehenden Sanddüne ankommen, warten wir bereits mit Champagner, Bier und Snacks auf sie. Sobald sich die Sonne verabschiedet hat, geht es weiter zu den gedeckten Tischen und das 3-Gänge Menü beginnt. Musikalisch begleitet wird das Ganze von einem Didgeridoo-Spieler und bevor es zum Nachtisch übergeht, erklärt der Star-Talker sämtliche Sternenbilder und hält einen Vortrag über das Universum.
Trotz eines Preises von umgerechnet ca. 130 Euro pro Person (immerhin alles inklusive) lieben die Gäste dieses einmalige Erlebnis, was das Kellnern und die ganze Atmosphäre um einiges positiver macht!

Tiere gibt es hier auch zu genüge: Neben Kamelen,unzähligen Heuschrecken, Schlangen, Spinnen und Eidechsen habe ich auch tausend verschiedene Käfer (teilweise richtig große), Dingos, Emus und riesige Tausendfüßler gesehen. Generell gibt es hier alle Tiere in überdimensionalen Größen!
Das Schlimmste und die einzigen Tiere, die einen wirklich stören, sind nicht die Ameisen (vereinzelt auch Schaben und Spinnen) die zu hunderten in unserer kleinen Wohnung leben, sondern Fliegen!! Diese sind zwar genauso klein wie ihre deutschen Kollegen, doch ist die australische Variante um einiges hartnäckiger und resistenter! Sie setzen sich in und auf die Augen/Mund von Menschen. Und zwar in grosser Anzahl - von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Bis jetzt musste ich zwei von ihnen essen...

Unsere Wohnung hat mich anfangs an eine Gefängniszelle erinnert; jetzt ist sie mein ganzer Stolz und wird von Tag zu Tag mehr und mehr eingerichtet. Einen Bettbezug haben wir schon, 2 Milchkisten als Stühle, 4 Milchkisten als Tisch, 2 Schrauben als Garderobe, sogar eine Fussmatte haben wir.
Ausserdem kann ich sooft, solange und zu jeder Tageszeit duschen und Wäsche waschen!
Einen Raum (ca. 18 qm) teilt man sich zu zweit. Er ist durch einen kleinen Schrank getrennt. In meinem Raum habe ich ein Bett und ein kleines Tisschen - reicht mir aber auch voll und ganz!
Nebenan ist dann die Küche und das Bad, welches man sich zu viert teilt.
Zurzeit sind wir aber die einzigen Mieter und haben "Alles" für uns alleine...

Momentan habe ich eine 45-Stunden Woche und an zwei Tagen frei. Diese freien Tage verbringt man dann im Pool, in der Sporthalle oder in der Bar, in der sich nur Mitarbeiter des Resorts aufhalten dürfen.
Trotz begrenzter Möglichkeiten habe ich hier noch nie langeweile gehabt - dafür aber eine Menge Spass!!!

Heute habe ich hier den wohl schönsten Namenstag verbracht und auch sonst geht es mir einfach richtig gut :)