Willkommen in der Wueste

31.January 2011 - Yulara


Da bin ich wieder!

Mit dem gemieteten Wagen ging es durch die Wueste gen Yulara (Ayers Rock).
Dass mit dem Autoverleih war auch schon so eine Sache... Letztenendes haben wir uns jedenfalls voellig unversichert mit unserem Leihwagen auf den Weg zum Ayers Rock Resort - ueber eine der gefaehrlichsten Strassen der Welt - gemacht. Nicht, weil die Strasse so schlecht ausgebaut ist, sondern da sie ueber tausende von Kilometern nur geradeaus geht und somit die Gefahr der Einschlafens sehr hoch ist.
Es waren 36 Grad, als wir in Adelaide losgefahren sind. Bis dato der heisseste Tag, den ich in Australien erlebt habe.
Wir haben uns die Strecke in vier Tage eingeteilt. Die erste Nacht haben wir auf einem Campingplatz im Wald verbracht und wurden von tausenden Muecken zerstochen. Um Geld zu sparen, haben wir natuerlich auf Isomatten verzichtet, was auf dem Waldboden auch noch voellig in Ordnung war. Der Campingplatz war wie neu und wir haben etliche Kaenghurus (zwar mehr ueberfahrende als lebende) und ein paar Emus sehen koennen.
Am zweiten Tag sind wir nach Coopers Pedy, der Opalmetropole der Welt, gefahren. Das ist auch der Ort, an dem die hoechste Temperatur in Australien gemessen wurde; irgendetwas knapp ueber 50 Grad. Bei uns waren es 43 Grad und waehrend des Fahrens haben wir die Fenster nicht geoeffnet, weil es einfach zu heiss war. Eigentlich bin ich die meiste Zeit Barfuss unterwegs, aber selbst das ging nicht, da man sich sofort verbrannt haette...
Weil es in Coobers Pedy so heiss ist, kann man dort in unterirdischen Haeusern schlafen. Wir wollten zur Camping-Hoehle, die aber geschlossen war. Trotzdem sind wir hinter die Absperrung gefahren und haben uns in der Hoehle umgeschaut. Auf dem Gelaende trafen wir auch den Besitzer. Dieser hat uns dann sogar erlaubt, in der Hoehle zu naechtigen. So hatten wir einen kostenlosen, kuehlen (!) Schlafplatz und einen "Touristenfuehrer", der uns alles Wissenswertes ueber den Ort und die Aborigines erzaehlt hat. Ausserdem schenkte er uns ein paar Opal-Steine. In der Hoehle waren wir zwar geschuetzt vor der Sonne, aber eine isomatte gegen die harten Steine, auf denen wir schliefen, hatten wir leider nicht.
Am naechsten Tag ging es weiter zu einem Ort, dessen Namen mir leider entfallen ist. Dieser bestand aber eh nur aus einer Tankstelle, einem Campingplatz und 8 Mitarbeitern. Es war unertraeglich heiss, aber zum Glueck war der Koch so vereinsamt, dass er sich ueber Besuch freute und uns auf ein paar Runden kaltes Bier einlud. Tat das gut!!!
Der naechste Tag begann recht frueh, weil die Sonne schon um 7 Uhr weiteres Schlafen unmoeglich machte. Die Temperaturen sind auf 45 Grad angestiegen und egal was man auch macht, man schitzt sich zu Tode!! Sogar beim Sitzen und Nichtstun!!!
Ich habe den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als schlafend und essend hinten im Auto zu sitzen. Die Temperaturen machen einen aber so fertig, dass man kaum noch die Lust verspuert bzw in der Lage ist irgendetwas zu unternehmen. Zumindest dann, wenn man kein kaltes Wasser und keinen kalten Rueckzugsort hat.
Der Hoehepunkt kam am darauffolgenden Tag, als wir von einem Aussichtspunkt einen ausgetrockneten Salzsee erblickten. Er war ca einen Kilometer entfernt und wir haben uns kurzerhand auf den Weg dorthin gemacht - in der Wueste gibt es halt nicht viel Abwechslung, da ist auch ein ausgetrockneter See ganz interessant... Auf dem Weg dorthin hatten wir durchgehend heissen Wind, waren der prallen Sonne ausgesetzt und hatten nur heisses Trinkwasser. Ich weiss nicht was los war, als ih wieder im Auto sass: Ich war mega muede, voellig erschoepft und schweissgetraenkt. Im Halbschlaf habe ich nur noch mitbekommen, wie der Schweiss von meinem Kopf tropfte. Wirklich alles war nass!
Wir haben eigentlich immer nur darauf gewartet, dass die Sonne unterging. Aber selbst dann sind es noch um die 30 Grad.

Man sieht den Ayers Rock schon aus einer gewissen Entfernung und spaetestens dann soll jeder von ihm begeistert sein. Am Tag der Ankunft waren wir allerdings alle so fertig, dass sich keiner auch nur ansatzweise gefreut hat.
Ich weiss generell nicht, wie man etliche tausend Kilometer durch die Wueste feahrt, nur um sich den Ayers Rock anzuschauen. Fuer mich ist und bleibt er einfach nur ein Stein...

Mein Ziel war nicht der Ayers Rock, sondern das Ayers Rock Resort - mein aktueller Arbeitgeber.
Wir haben endlich eine feste Wohung, einen eigenen Kuehlschrank und luftzuwehende Ventilatoren!
Hier ist es mit aktuellen 46 Grad ein Hitzerekord. Irgendwie verrueckt, wohin man auch geht gibt es andauernd klimatische Rekorde.
Von meiner Arbeit werde ich dann mal in den kommenden Wochen berichten!
Bis jetzt gefaellt es mir jedenfalls und wie es ausschaut habe ich auch nette Kollegen; das ist ja schonmal viel wert:)