brennend heisser Wuestensand

02.September 2009 - Alice Springs


Hello Germany,

von "Hervey Bay" aus machten wir uns auf die lange Reise durchs Outback, um den groessten und beruehmtesten Monoliten der Welt zu sehen. 3000 km voellige Einoede lagen vor uns. Und so schlugen wir uns durch die erbarmungslose, unendliche Wueste. 450 km setzten wir uns als taegliches Etappenziel und brauchten so 5 Tage um Queensland hinter uns zu lassen und das Northern Territory zu betreten. Die Hitze erschlaegt uns und die laestigen Fliegen machen uns beinahe wahnsinnig. Diese stubenfliegenaehnlichen Biester zeichnen sich durch eine besondere Hartnaeckigkeit aus. Wenn eine australische Fliege dich ersteinmal gefunden hat, laesst sie sich durch nichts davon abbringen in Mund, Nase und Ohren zu fliegen. Auf ihrer verzweifelten Suche nach Fluessigkeit versucht sie selbst deine Augaepfel auszusaugen.

Nach insgesamt 7 Tagen erreichten wir "Alice Springs". Ein kleines Wunder. Da faehrt man 7 Tage durch die unbeschreibliche Leere, alle 300 km mal ein Roadhouse und sonst nichts als Steppe soweit das Auge reicht. Dann ploetzlich von einer Huegelkette umgeben, eine riesige Stadt mit Supermaerkten, Hotels, allen moeglichen Fastfoodketten und Massen an Menschen. Vor 60 Jahren hatte Alice gerade mal 4.000 Einwohner und kaum Besucher. Die einzige Verbindung zur Aussenwelt war ein einmal woechentlich verkehrender Zug aus Adelaide, dessen Ankunft ein grosses Ereignis im Leben der Stadt war. Heute zaehlt Alice 25.000 Einwohner und 350.000 Besucher im Jahr. Nach dem Kauf eines lebensstandarderweiternden Power Converters waren wir bereit die entscheidende Tagesetappe zum Uluru anzutreten. Das es in Australien viele ausgewilderte Tiere gibt, wussten wir. Das wir aber beim Wildwechsel auch mit Dromedare (Danke Klugscheisser :o) ) rechnen muessen, haetten wir nicht erwartet. Am Nachmittag betraten wir den "Kata Tjuta National Park". Um so naeher wir dem Uluru kamen, desto faszinierender wurde er. Wir konnten unsere Blicke nicht mehr von diesem roten Riesen loesen. Wir schauten uns das Farbenspiel bei Sonnenunter- und aufgang an, betrachteten ihn von nah und fern und machten sogar den 10km Rundwanderweg. Ein einmaliges und fast schon spirituelles Erlebnis. Was uns aber zutiefst beschaemte, waren die ignoranten Touris, die diese heilige Staedte wie die Ameisen beklaetterten.

Von Wanderlust gepackt besuchten wir die naechsten Tage die "Kata Tjuta" und den atemberaubenden "Kings Canyon" Da die Zeit dreangt sind wir heute zurueck in Alice, um uns fuer die naechste Reise morgen nach Darwin mit Lebensmitteln und Getraenken einzudecken.

Ganz liebe Gruesse
Eure wuesten Nomaden