Auf den Spuren von Charles Darwin

10.November 2014 - Ecuador


Hola Amigos y Amigas,

mit einigen Dollars weniger in der Tasche aber dafür um viele unvergessliche Eindrücke reicher melden wir uns zurück aus Guayaquil! Die Entscheidung eine 8-tägige Tour auf den Spuren von Charles Darwin zu den einzigartigen Galapagos-Inseln zu machen, haben wir keine Sekunde bereut.

Bereits bei unserer Ankunft auf der Isla Santa Cruz und einer 1-stündigen Busfahrt zum Puerto Ayero, begrüßten uns die berühmten Bewohner - die faulen Seelöwen, die riesigen Pelikane, die rot leuchtenden Krebse und die prähistorisch aussehenden Landleguane mit einem desinteressierten Aufblicken.

Schon am nächsten Tag nahmen wir die ?Fähre? (ein drei Motor starkes 15-Mann-Boot) und flogen mit Vollspeed über die Wellen auf die Nachbarinsel Isla San Cristóbal. Auch hier war der Hafen wieder von überall herumliegenden Seelöwen besetzt.

Wir checkten uns schnell im niedlichen Hostal Casa Laura ein, frühstückten ausgelassen und fuhren dann gemeinsam mit unserer neuen Bekanntschaft Lena (aus Augsburg) mit dem Taxi zum El Junco - einem Süßwasser-Kratersee. Nach der 20min-Umrundung ging es weiter zur Schildkrötenbrutstation Galapaguera Cerro Colorado. Hier bestaunten wir zum ersten Mal die gigantischen Galapagosschildkröten. Und da wir immer noch nicht genug hatten, ging es zum Abschluss nach Puerto Chino - einem herrlichen Sandstrand mit vielen gelangweilten Seelöwen und einigen Blaufußtölpeln, die sich auf den schwarzen Lavafelsen niedergelassen haben.

Der nächste Tag startete wieder einmal um 7 Uhr in der Früh. Unser erster Schnorchelausflug stand auf dem Plan. Nach dem Abklappern einiger Touranbieter fanden wir genau den Ausflug, den wir wollten und so ging es zum Leon Dormido - eine aus dem Wasser herausragende Felsformation. Hier schnorchelten wir zwischen und um die Felsen herum. Die Begeisterungsschreie waren sogar unter Wasser zu hören. Nach kurzem Paddeln sahen wir bereits viele kleine und große farbenfrohe Fische, nur wenige Meter in der Felsspalte einen Schwarm Kugelfische, 3 Eagle Rays, eine Schildkröte und sogar einen Galapagos Shark, der nur ein bis zwei Meter an uns vorbei schwamm. Völlig geflasht ging es weiter nach Cerro Brujo - laut den Einheimischen der wohl schönste Strand auf San Cristobal! Und wir wurden nicht enttäuscht. Ein breiter, verlassener, puderweicher Sandstrand mit glasklarem, türkisblauen Wasser. Wir waren mitten in einem Postkartenmotiv! Und als wäre der Anblick nicht Freude genug, spielten wir im Wasser mit den Seelöwen. Neugierig und verspielt schwammen sie um einen herum und drehten nur wenige Zentimeter vor unserem Gesicht ab. Eines der schönsten Erlebnisse überhaupt!

Am dritten Tag schnorchelten wir am Vormittag auf eigene Faust am 30min von der Stadt entfernten La Loberia. Neben vielen farbenfrohen Fischen gab es auch hier wieder unerschrockene Schildkröten, die mit uns durchs Wasser glitten. Am Strand hatten wir die Chance eine Gruppe Seelöwen-Babys beim Spielen zu beobachten. Zu putzig!!! Am Nachmittag schnappten wir unsere Sachen und fuhren für einen nächtlichen Zwischenstopp wieder auf die mittlere Insel Santa Cruz, um am nächsten Tag die erste Fähre zur Isla Isabela zu erwischen.

Mit fast 5000 km² Fläche, ist Isabela die mit Abstand größte Insel des Archipels. Die Insel hat ihre Entstehung und ihr Seepferdchen ähnliches Aussehen der Verschmelzung von fünf aneinandergereihten Schildvulkanen zu verdanken, deren breite Lavaströme einst zu einer gewaltigen Landmasse zusammen geflossen sind. Jeder dieser fünf Vulkane ist heute noch aktiv.

Unsere Fähre setzte uns ganz im Süden ab. Dort befindet sich die Hauptstadt Puerto Villamil. Sie ist der attraktivste Ort im Archipel, es ist genau das Richtige um der Welt den Rücken zu kehren und die Seele baumeln zu lassen. Der verschlafene Ort liegt an einem kilometerlangen weißen Sandstrand, durchzogen allein von den Spuren der Meerechsen und dem angenehmen Südwind.

Den ersten Tag auf der Insel verbrachten wir mit einen ausgedehnten Spaziergang zu einer Flamingo-Lagune. Hier stolperten wir immer wieder über zahlreiche Landleguane, die bis zu 2m lang werden können. Es ist erstaunlich, die Tiere benehmen sich allesamt, als wären die Menschen nichts mehr als lästige Paparazzi. Dennoch kann man sich mit ihnen ein Duell im gegenseitigen Anstarren liefern und wird dabei definitiv verlieren.

Am Folgetag sollte es nun auch einmal unter Wasser gehen. Also buchten wir einen Tauchtripp zur Isla Tortuga, die von der Seite wie eine Schildkröte aussieht, daher stammt auch der Name der unbewohnten Insel. Die unzähligen Hammerhaie in der Gegend blieben uns leider verwehrt, dafür durften wir die anderen Wunder der Unterwasserwelt bestaunen. Auch 3 Delfine beehrten uns kurz vor unserem zweiten Tauchgang. Am Abend hat mich eine fiese Grippe erwischt und so durften wir einen ecuadorianischen Zaubertrank kennenlernen, den uns unser Gastgeber braute. Irgendeine Tablette, heiße Coca Cola mit Limette, Zimt und Honig! Komisch - aber lecker :)

Und Hex Hex?am nächsten Tag war alles nur noch halb so schlimm. Wir schliefen an dem Tag trotzdem erst einmal aus und faulenzten hauptsächlich. Nach einem wunderschönen, langen Spaziergang am Strand genossen wir den Sonnenuntergang und feierten in den beliebten Strandbars bis 1 Uhr in der Früh mit unserer Tauchbekanntschaft Laura aus Kanada.

Tag 7 und somit unser letzter voller Tag, packten wir wieder mit einen straffen Tagesprogramm voll. Mit einer Gruppe von 6 Pärchen ging es mit dem Boot zu den 45min entfernten Los Tuneles. - Ein von der Natur erschaffenes Aquarium! Knapp über dem flachen Meer stachen mit Kakteen bewachsene Lavabrücken heraus, die den Blaufußtölpeln als beliebte Brutstätte diente. Nicht nur über Wasser war das Staunen groß, auch unter Wasser bot dieser Ort sämtliche Unterwasserbewohner, die das Meer zu bieten hat. Unzählige Haie, allerlei Rochen, riesige Schildkröten, farbenfrohe Fische der unterschiedlichsten Arten - einfach unfassbar!!! Und alle paar Meter wechselte der Untergrund seine Farben, seine Beschaffenheit und sein Pflanzenwachstum. So etwas haben wir noch nie zuvor gesehen.
Nach dieser Tour mussten wir uns leider schon von Isla Isabela verabschieden. Es ging wieder zurück nach Santa Cruz. Hier besuchten wir am nächsten uns letzten Tag noch einmal eine Farm mit Galapagos Schildkröten und krochen durch einen langen Tunnel. Um 12:30 Uhr ging unser Flieger wieder aufs Festland nach Guayaquil. Hier sitzen wir nun und schmieden unsere nächsten Pläne.

Bis ganz bald,

Eure Inselhopper