Vom Strand, ueber die Berge in die Wueste

27.November 2014 - Peru


Saludos a la patria,

ich grüße euch aus dem atemberaubenden Peru!

Nach dem Sandra und ich uns 3 Tage in der geschäftigen, lauten Stadt Guayaquil von den vielen Eindrücken auf den Galapagos Inseln und einer kleinen Grippe, erholt haben, beschlossen wir Ecuador Good Bye zu sagen und das nächste Land zu entdecken!

Und so ging es am 12.11. mit dem Bus über die Grenze nach Peru ins chillige Surferörtchen Mancora Den ersten Unterschied zu Ecuador durften wir gleich bei unserer Ankunft selbst ausprobieren. Statt mit dem Auto wird man hier mit aufgemotzten 3-rädrigen Motor-Taxis durch die Gegend transportiert. In Mancora verbrachten wir faule 3 Tage am Strand, spielten Karten, genossen das herrliche Wetter, die Aussicht aufs Meer und die günstigen Cocktails. Wir probierten uns auch selbst als Surfer und konnten tatsächlich während dem Kurs die ein oder andere Welle stehend reiten!

Weiter ging es am 15.11. mit dem Nachtbus ins skurrile Fischerörtchen Huanchaco. Auch heute sieht man hier noch vereinzelt Fischer, die mit den spitzen, zigarrenförmigen totora-Booten, auch "Caballitos" (kleine Pferde) genannt raus aufs Meer paddeln. Wir machten am zweiten Tag einen Ausflug nach Chan Chan - die einst größte präkolumbische Stadt in Amerika und die größte Lehmziegelstadt der Welt.

Genug vom Meer ging es wieder mit dem Nachtbus weiter in die rastlose Abenteuerhauptstadt Huaraz, die inmitten einiger der schönsten Bergketten der Welt liegt! 22 prächtige Berge über 6.000 m Höhe machen diese Gebirgskette zur Weltweit höchsten außerhalb des Himalayas. Zur unchristlichsten Zeit, 4:30 Uhr morgens, setzte uns der Bus mitten in der Stadt aus. Mit Matt aus New York (ein ebenso übermüdeter planloser Reisender) begaben wir uns auf der Suche nach einem günstigen Hostel. Schlussendlich landeten wir zu dritt auf einer kleinen Couch (for free) im Fernsehraum eines netten Hotels. Hier schliefen wir einige Stunden bevor wir uns mehr oder weniger ausgeruht auf die neue und schnell erfolgreiche Hostelsuche machten. Noch am selben Tag stürzten wir uns in den abenteuerlichen Markt und machten eine kleine Wanderung zur die PUKA VENTANA (dem Hausberg, mit Ausblick über ganz Huaraz). Abends probierten wir Cuj (Meerschweinchen) und Alpaca. Leider kein wirklicher Gaumenschmauss!

Am nächsten Tag wollten wir uns selbst von der Schönheit der Berge überzeugen und machten eine Wandertour zur Laguna 69. Um 5:40 Uhr in der früh holte uns der Bus ab. Sowohl Perus höchster Punkt, der 6.768 m hohe Huascaran, als auch der wie gemalt wirkende 5.999 m hohe Artesonraju, ragen hier über den Andendörfern hervor. Im Huascaran NP starteten wir auf 3.900m in einer märchenhaften Landschaft. Das von riesigen Bergen umgebene Tal ist mit Schlangenlinien von einem glasklaren Bach durchzogen und die friedlichen Kühe bedienten sich am saftigen Grün. Der Aufstieg bis zur Lagune war hart aber traumhaft schön. Immer wieder durchquerten wir kleine Bäche und bestaunten riesige Wasserfälle. Völlig erschöpft kamen wir ca. 3 Stunden später auf 4.625m an dem türkis schimmernden Gletschersee an. Ein Bild für die Götter! Auch der Abstieg schenkte uns immer wieder staunende Gesichter.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns schon wieder von Huaraz, um die weltberühmten Linien in der staubtrockenen und glühend heißen Wüste von Nazca zu betrachten. Die Nazca-Linien bilden auf einer mit Felsen übersäten Ebene von 500 km2 ein verblüffendes Netz von über 800 Linien, 300 geometrischen Figuren und 70 Tier- und Pflanzenzeichnungen. Wer, wie und vor allem warum die bis zu 300 Meter großen in die Wüste gescharrten Zeichnungen gemacht wurden, die nur von der Luft aus zu erkennen sind, darüber streiten sich noch heute die unzähligen Wissenschaftler.

Leider mussten wir hier im Hostel (Lokis Nasca) die erste nicht so amüsante Erfahrung machen. Der geldgierige, verlogene und unfreundliche Tourverkäufer wollte uns mit dem doppelten Preis für einen Flug über die Linien abzocken. Auch ein weiterer Gast (Marzanne aus Südafrika) hatte eine unglaubliche Geschichte mit dem Tourverkäufer erlebt. Wir taten uns zusammen und nach einer langen nervenaufreibenden Diskussion kam schlussendlich die Besitzerin. Nach einem kurzen, klärenden Gespräch bekamen wir ein "Special-Angebot", dass aber lediglich den Normalpreisen entsprach. So konnten wir doch noch den Flug mit einer kleinen Cessna genießen!

Ziemlich angenervt von der ganzen Geschichte verließen wir zu dritt noch am selben Abend die Stadt, um in Arequipa wieder bessere Erfahrungen zu sammeln. Das koloniale Arequipa ist eine wunderschön erhaltene und saubere Stadt. Wir besuchten den tiefsten Canyon der Welt, der sich 3 Stunden entfernt durch die Anden windet, sahen riesige Kondore über unseren Köpfen fliegen und bestaunten am höchsten Punkt (Patapampa) die unzähligen Vulkane der Gegend.

Heute sind wir in Cusco angekommen und schauen nach den schönsten und günstigsten Touren zum und um den sagenhaften Macchu Picchu!

Die besten Grüße,
Eure Entdeckerfreunde