Dschungelcamp

31.October 2014 - Ecuador


Hola Chicas y Chicos,

Nach unserer Shopping-Tour auf dem Markt von Otavalo, gings erstmal wieder zurueck nach Quito. Dort verbrachten wir mit Marion aus Trier, die in Otavalo den gleichen Host hatte, den gesamten Nachmittag zusammen in einem Café. Abends lud uns Luis, unser Travel Consultant, zu dem Geburtstag seiner Schwägerin Tati in sein Haus ein. So gerieten wir mitten in eine lustige und wirklich schoene ecuardorianische Familien-Feier.

Am Tag drauf gings zusammen mit Luis zurueck ins Office, um die geplante Dschungel-Tour und die Fluege nach Galapagos zu buchen.

Am gleichen Abend (27.10.) starteten wir schon mit dem Nachtbus in Richtung des 6.5 Stunden entfernten Ortes ?Lago Agrio?. Zuvor mussten wir aus einer Dummheit heraus aber noch 1.8 Liter Bier in ca. 30 Min. vernichten? Wir habens natürlich geschafft und umso lustiger war demnach auch die Busfahrt:)

Von ?Lago Agrio? ging es dann nochmal 2 Stunden mit dem Bus ins Cuyabeno-Reservat, anschliessend ging es weitere 2 Stunden mit einem motorbetriebenen Kanu auf dem tief braunen Fluss weit in den Dschungel hinein zur Samona-Lodge. Also eine ca. 10.5-stuendige Anfahrt.

Von den vielen Geräuschen und den ersten Tierbesichtigungen beeindruckt, bezogen wir nach Ankunft erst einmal unsere offene Holzhütte. Mit unserem Guide ?Veronika? fuhren wir nach einer kurzen Einweisung in die Cuyabeno-Lagune zum Baden (atemberaubender schoener Sonnenuntergang) und anschliessend fuer eine Nachtwanderung in den Dschungel. Die Vielfalt der Pflanzen und Baumarten, die Größe und Dichte sind einfach surreal. Dazu kommen die vielen kleinen und großen Krabbeltiere, die vor allem in der Nacht noch erschreckender wirken.

Der 2. Tag begann mit einer kalten Dusche und einem reichhaltigen Fruehstueck. Nach einigen Tierbeobachtungen von unserem Kanu aus erreichten wir nach gut 1.5 Stunden eine 15 köpfige indigene ?Community?, in der Veronika´s agile Oma (80) und ihr Opa (88) leben. Dort ernteten wir die Wurzeln der Yuka-Pflanze, schaelten, wuschen, raspelten, trockneten und siebten diese. Anschliessend backten wir daraus duenne Fladen über dem offenem Feuer und genossen diese dann mit Paprika, einer Thunfisch-Suppe und wer es suess mochte, mit einer Ananas-Marmelade. Mit der ?Bijau? Pflanze ?putzten? wir unsere Zähne. Statt wie zu erwarten weiss, hatten wir nach kurzen kauen blaue Zähne und Zunge.

Nachmittags besuchten wir in einer anderen ?Community? einen Schamanen, der uns einiges ueber seine Taetigkeit, das Halluzinationen hervorrufende Getraenk ?Ayahuasca? und die Jagd erzaehlte. Das ?Ayahuasca? kann helfen Krankheiten zu finden, sich Lasten abzugewoehnen oder es dient einfach nur als Droge, um in einen Rauschzustand zu gelangen. Dies sollte aber nur in Anwesenheit eines Schamanen eingenommen werden, da diese Erfahrung auch ziemlich nach hinten losgehen kann. Der Schamane dient dazu alles in die richtige Richtung zu lenken, auch wenn man kein Wort versteht, und um die Visionen, die man waehrenddessen hat, zu deuten. Also bitte nicht zu Hause nachmachen

Am 30.10. starten wir nach dem Fruehstueck zu einer weiteren Tierbeobachtung. Affen, Vögel, Spinnen, eine Baby-Anaconda und jede Menge Kleinvieh war unsere Ausbeute. Wir durften Ameisen probieren die nach Lemon schmeckten und erfuhren viel ueber Heilpflanzen und Baeume. Nachmittags hatten wir komplett ?frei? und konnten in der Huette, die mit jeder Menge Haengematten bestueckt war, etwas relaxen. Wir zogen aber lieber einen Zocker-Nachmittag mit Veronika und Preston aus Californien vor. Gegen 17 Uhr gings dann ein erneutes Mal zur ?Cuyabeno-Lagoon? zum Baden und Abends zu unserer zweiten Nachtwanderung.

Unser letzter Tag begann, fuer Euch bestimmt voellig ueberraschend, NICHT mit dem Fruehstueck. Diesmal gings um 6 Uhr morgens mit einem Paddelboot aufs Wasser zur Vogelbeobachtung. Das war wirklich schoen! So ganz ohne Motorengeraeusche und wirklich am fruehen Morgen die Voegel und auch teilweise Affen beim Aufwachen zu beobachten. Nach dem Fruehstueck hiess es dann leider Abschied nehmen und wieder zurueck nach Quito.

Bei der Rückfahrt bekamen wir noch ein extra Abenteuer. Der Bus hatte eine Panne und so mussten wir ca. 1 Std. auf der Schnellstrasse in der bruehenden Hitze auf den Ersatzbus warten! Ohne weitere Probleme kamen wir dann aber am späten Abend in Quito und letztendlich bei Luis an!

Den Tag drauf verbrachten wir mit Wäsche waschen, Internet und der riesigen Vorfreude auf den nächsten Tag - die Tour auf die Galapagos Inseln!

Fortsetzung: Auf den Spuren von Charles Darwin!

Eure Dschungelkoeniginnen.

Hasta luego,
Sandra und Franzi