Indian Wedding

27.October 2010 - New Delhi


Nein, ich meine nicht die Hochzeit von Katy Perry, die wohl in der letzten Woche in einem Nationalpark ganz in meiner Nähe unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat.

Denn wie bereits angekündigt, gab es am Samstag die große Hochzeitsfeier von Maja und ihrem Volker, zu der im Prinzip die ganze Schule eingeladen war inkl. uns Praktikanten. Die Feier fand auf einem Farmhaus einer anderen Lehrerfamilie statt. Und wer sich jetzt unter Fahmhaus nichts vorstellen kann (so wie ich noch bis Samstag nachmittag), dem erklär ich das auch gerne. Wer in Delhi ein Farmhaus besitzt, darf sich über eine Wohnfläche von ca. 4-5 Fußballfeldern freuen. Mit "Farm", also Bauernhof, hat das meistens nicht viel zu tun. Die besagte Familie nutzt nur einen "kleinen" Teil des Grundstücks zum Gemüseanbau. Ansonsten gibt es noch einen Pool und einfach einen riiiiiiieeeesigen Garten. Ich versteh gar nicht, wofür man das alles braucht, aber so sind Farmhäuser nun mal. Ich kann das gar nicht mit Worten beschreiben, aber wenn ich Mama sage, dass der zum Haus zugehörige Garten in etwa 3 Mal so groß ist wie der von Frau Vorwerk weißte Bescheid... Es arbeiten dort auch 4 indische Gärtner tagaus, tagein. Insgesamt ist die Miete für so ein Hammergrundstück auch relativ günstig (in etwa 2.500 Euro). Da fragt man sich: Warum wohnen wir nicht auch in einem Farmhaus? Na, weil die echt mal außerhalb der Stadt liegen. Zur Schule brauchen die Kollegen etwa 1 1/2 Stunden und nachmittags noch irgendwo anders hinfahren ist nicht drin. Rikshas gibts dort nicht, weil die Wege super weit und super löchrig sind.

Auf so einer Farm war also die Hochzeit. Um einige Highlights zu nennen: Der Elefant (!!!!!!), natürlich die Farm an sich, die netten Gäste, das fantastische Essen und der zunächst fabelhafte DJ (der sich allerdings zu späterer Stunde bei mir sehr unbeliebt gemacht hat, mit Musik, die auch in der Baggi hätte laufen können). Maja und Volker hatten füreinander rührende Ansprachen ausgedacht, die sie anstelle einer Ringe-tauschen-Zeremonie vor versammelter Mannschaft vorgetragen haben. EIn echt schöner Moment. Trauriger Höhepunkt des Abends war Christins Sturz. Sie wollte eigentlich völlig enthusiastisch zur Tanzfläche hechten um mit uns anderen den Twist zu tanzen, hat aber dabei leider ein Kabel auf dem Boden übersehen und sich tierisch aufs Mett gelegt. Auch heute, 4 Tage später kann sie immer noch nicht richtig laufen.
Später gab es wieder Anlass zur Erheiterung, als Christoph und ich zusammen mit 10 weiteren Personen in einem Auto zurück in die Stadt gejuckelt sind. Ein echtes Erlebnis für alle angeheiterten Beteiligten und auch noch sehr indisch. Es wurde eigentlich nur noch gelacht.

Alles in allem ein sehr schöner Abend und ich freue mich wirklich für Maja und Volker, dass auch sie den Abend genießen konnten und nicht ständig in Mitleidenschaft gezogen wurden (passiert in Deutschland ja häufiger).

Den nächsten Bericht gibts dann wohl vom Schwimmfest am Samstag, das wird auch ein Spaß.