Abschiede und Entscheidungen

06.April 2011 - Melbourne


...so, heut ist es mal wieder Zeit fuer ein kleines Update. Das letzte ist ja schon ne Weile her ;-)

Vorweg: Den hiesigen Blog führe ab jetzt ich (Markus) allein weiter. Anne hat sich einen neuen erstellt . Das hat nichts mit Meinungsverschiedenheiten o.ä. zu tun^^ Aufgrund unserer zeitweilig verschiedenen Reiserouten wurde es nur langsam etwas unübersichtlich...

So, was ist passiert seit Ende März?

Nachdem meine Schwester und Sven am 30.3. wieder gen Deutschland aufgebrochen sind und Annes Rückkehr aus Tasmanien erst für den 2.4. anstand, hatte ich also ein paar Tage Zeit für mich allein, die ich natürlich sinnvoll nutzen wollte. Ich hielt mich also an Laotse, der schon seinerzeit wusste: "Nichts tun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen." ? Ok, ganz so schlimm war es nicht, aber ich ließ es nach unserem roadtrip in jedem Fall gemächlich angehen. N bisschen Stadtbummel hier, botanischer Garten und Museumsbesuch da, und am Rande hab ich mich endlich einmal an ein englisches Buch gewagt (Diane Setterfield: "The 13th tale" - deutsch: "Die 13. Geschichte"). Unbedingt lesenswert!

Nach Annes Ankunft wurde uns beiden schnell klar, dass wir beide eigentlich keine Ahnung haben, wo es denn als nächstes hingehen soll. Da wir beide nicht mehr wirklich Lust hatten, stets auf öffentliche Verkehrsmittel oder unsere Füße angewiesen zu sein, um von A nach B zu kommen, entschlossen wir uns kurzerhand, ein erschwingliches Vehikel zu kaufen. So könnten wir, wenn auch planlos, wenigstens einfach der Nase nach fahren. Doch als wir den Verkäufern auf dem größten Gebrauchtwagen-Markt in Melbourne unsere Vorstellung von Erschwinglichkeit mitteilten, winkten die meisten mit einem überheblichen Lächeln im Gesicht ab. Doch wer suchet, der findet, und so fiel uns schließlich doch noch ein Wagen nach unseren Preisvorstellungen in die Hände. Noch am selben Tag unterzeichneten wir den Kaufvertrag. Bezahlung und Übergabe sollte 3 Tage später erfolgen.

Doch wir hatten uns geirrt, als wir annahmen, dass sich mit dem Erwerb eines Autos jetzt alle Unsicherheit in Wohlgefallen auflösen würde. Tatsächlich war es genau umgekehrt. Die folgenden 3 Tage waren eine Berg- und Talfahrt, geprägt von Zweifeln (2800 Dollar für ne 20 Jahre alte Karre mit mehr als 200 000 km aufm Buckel - nicht wirklich?!) und Beinahe-Hysterie-Anfällen meinerseits (mist, wir haben keinen Plan B, mist, was, wenn es nach 20 km den Geist aufgibt, mist, ich hab keine Kohle mehr,?). Sehr interessante Erfahrung ;-) Die Situation gipfelte darin, dass wir am letzten Tag der NUR 3-tägigen "cooling off"-Periode (ähnlich dem deutschen Widerrufsrecht nach § 355 BGB *ha, Refa bleibt Refa^^*) die ganze Sache kippten. Unser Verkäufer war erwartungsgemäß eher ungehalten ob unserer Entscheidung, erließ uns aber gleichwohl die 100 Dollar Vertragsstrafe, die wir eigentlich hätten bezahlen müssen. Guter Mann :-).

Dann ging eigentlich alles ganz schnell. Es wurde ein billiger Flug für den 7.4. nach Brisbane gebucht, um von dort aus nach einem Tag Aufenthalt weiter mit dem Zug nach Bundaberg zu reisen. In dieser mittelgroßen Stadt sollte es wohl massig Arbeit geben und wir wussten auch, dass die beiden Schweden dort verweilen. Warum also denen nicht mal einen Besuch abstatten...

Daneben stand in Melbourne auch noch mein bis dahin schwerster Abschied an. Tommy, der Ire, der nach 3 (!) Bieren betrunken ist, mein Arbeitskollege/Leidensgenosse in Tasmanien und in gewissen Dingen schon fast Seelenverwandter^^, beendete seinen 2-jährigen Australienaufenthalt und zog weiter nach Neuseeland. Und das wurde zunächst bei einem netten Abendessen in einem Restaurant in Chinatown und anschließend natürlich standesgemäß in einem Irish Pub begossen. Farewell Tommy... und egal was Anne behauptet, ich hatte keine Pippi in den Augen, als er von dannen ging^^