Arbeiten...?

20.June 2011 - Tolga


Heyho,

nach langer Abstinenz (die Gründe sind vielfältig^^) meld ich mich hier auch mal wieder.

Nachdem wir zuletzt 3 Wochen in Cairns verbracht und dort (mehr oder weniger) energisch und erfolglos versucht haben Arbeit zu finden, währenddessen die Ersparnisse immer weiter flöten gingen, wohnen wir wir nun in einem Working hostel in einem Ort namens Tolga. Diese "Siedlung" (im Grunde: eine Straße mit ein paar Häuschen links und rechts davon) befindet sich mitten in den Atherton tablelands, einer Hochebene vulkanischen Ursprungs mit tropischer Flora und Fauna, geprägt von vielen Wäldern uns Seen, Landwirtschaft und Milchviehhaltung. Ich fühlte mich sofort an das Alpenvorland erinnert.

Der Höhenlage geschuldet (600m - 1300 m) ist auch der Winter hier im Moment äußerst streng. Waren es an der Küste nächstens noch angenehme T-Shirt-und-kurze-Hosen-Temperaturen, haben wir uns hier nach unserer Ankunft bei geschätzten und unglaublich kalten 9°C beinahe den Ars** abgefroren... und der Markus war natürlich mal wieder clever und hat sich in Cairns 2 seiner 3 Pullover entledigt, weil er annahm, dass es hier ja nicht kälter sein wird, als an der Küste... :-) Naja, dafür ist es tagsüber richtig angenehm warm, aber nicht heiß, und geregnet hat es das letzte mal vor ca. 5 Wochen. Man wacht also jeden Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein auf...

Oh, ich schweife ab. Zum hostel... der erste Eindruck war bzw. ist sehr positiv. Nette Einrichtung, für ein working-hostel sehr sauber, gutes "Kühlschrank- und Nahrungsaufbewahrungssystem" und die Arbeitsvermittlung scheint sehr gut zu sein. Auf der Negativseite: unverhältnismäßig teuer , geduscht habe ich bis jetzt immer kalt und die Managerin ist ne doppelzüngige Schlange. Extrem nett und anbiedernd auf der einen Seite, aber sobald man wagt, die Preise zu hinterfragen... ohohoh, da kommt dann in etwa sowas wie: "Ich hab 500 Leute auf der Warteliste, wenns euch also nicht passt, könnter gehen..." naja, man weiß ja, wo man als Backpacker auf der Nahrungsleiter steht, da ist es also besser, einfach den Mund zu halten... und immer schön zu lächeln und ja und amen zu sagen. Zumal zumindest ich derzeit wirklich auf Arbeit angewiesen bin.

Nachdem wir Samstag abend hier irgendwann eingecheckt hatten, durfte ich am Sonntag dann auch gleich ran... zusammen mit einer Italienerin sollten wir auf einer nahegelegenen Farm Passionsfrüchte picken. ich kannte diese Frucht bislang nur vom Hörensagen. Es war also wirklich interessant zu erfahren, was das überhaupt für ein Gewächs ist, wie es aussieht und wie man die Früchte erntet... dementsprechend "leidenschaftlich" (ok, das ist arm^^) machte ich mich ans Werk... und es wurden die einfachsten 4 Arbeitsstunden, die ich bislang gehabt habe... man macht im Grunde nicht mehr, als mit einer Greifzange und nem Beutel bewaffnet die Pflanzenreihen (die entfernt an Weinreben erinnern) abzugehen und die reifen Früchte, also diejenigen, die von der Pflanze ab- und auf den Boden gefallen sind, einzusammeln. Ich musste mich nicht mal bücken^^ Nebenbei hatte man noch genug Zeit sich zu unterhalten und ab und zu eine (äußerst schmackhafte) Passionsfrucht zu naschen... leicht verdientes Geld also und eine perfekte Einstimmung für meinen kommenden Job, den ich hoffentlich ab Dienstag antreten kann...

mehr demnächst... und liebe Grüße an alle!