23. bis 25.9.

25.September 2010 - Hamilton


...nach den Bridal Veil Falls ging es nach Hamilton (132 000 Einwohner), einer für neuseeländische Verhältnisse recht großen Stadt. Hier ist es jedoch eher wie in einer süßen Kleinstadt (nach deutschen Verhältnissen). Dort waren wir als erstes im waikato Museum, das eine Sammlung von Tainui Schätzen beinhaltet (ansäßige Maori Stamm), das Waka taua (Kriegskanu) Te Winika und eine Ausstellung über die Geschichte Hamiltons. Der Eintritt war frei, so wie fast in allen Museen in NZ.
Nach dem Besuch im Museum waren wir in einem kleinen Café was essen und parkten dann vor Starbucks, um dort das WLan zu nutzen. Leider vergaß ich Dummerchen, das Licht am Auto aus zu machen....als wir wieder starten wollten, war natürlich die Batterie leer.... ein Anruf beim AA (= ADAC in NZ), eine halbe Stunde später und wir waren wieder auf Fahrt. Im Dunkeln fuhren wir dann noch nach Cambridge (11 300 Einwo.), circa eine halbe Stunde von Hamilton entfernt. Die Stadt gibt sich typisch englisch und ist DIE Hochburg der Rennpferde- Zucht in Neuseeland. Selbst das Superloo (=öffentliche Toilette) sieht aus wie ein schickes, mittelgroßes Landhaus im viktorianischen Stil mitten in einem Park...krass!
Wir bekamen jedoch an dem Abend nichts mehr mit von der Stadt, da wir nur noch den Lake Karapiro ansteuerten und schliefen. Dort, im Lake Karapiro Camping Centre, schlafen wir nun schon seit zwei Nächten. Das Centre wird in knapp einer Woche Austragungsort der Ruder- Weltmeisterschaften sein. es ist ein wunderschöner Ort mit Holzchalets, großen sattgrünen Wiesen und alles mitten am See.
Am 24.9., Freitag, ging es dann auf Erkundungstour in Cambridge. Zu erst fuhren wir jedoch eine Autowerkstatt an, da eine Schraube am Rad weg war... zum Glück ist Marcus, mit seinem ausgebildeten Auto- Verstand dabei! ;)
Dann ging es weiter zum Info- Center in der Town Hall am Jubilee Garden: einem kleinen Park zu Ehre des Heimatlandes England. Dort steht eine, der spanischen Mission entlehnte Turmuhr, sowie ein Great World War Memorial mit einem englischen Löwen und einem halbnacktem Soldaten ;) Die Stadt ist jedoch von etwas anderem bestimmt: den Throroughbreds (=Englische Vollblüter; für alle Laien...das ist DAS Rennpferd überhaupt). Vor der Town Hall (=Rathaus) steht die Sculpture "The Mare and the Foal" (=die Stute und das Fohlen)...eine Skulptur in Lebensgröße, die an die Bedeutung des Pferdes für Cambridge erinnern soll. Auf der Victoria Street (= zentrale Straße) gibt es den "Equine Stars Walk of Fame", eine Abfolge von 18 Mosaiken mit erfolgreichen und bekannten Vollblütern aus der Region. In Cambridge setzen wir uns dann noch in ein kleines Café neben einem Pet Shop (=Tierhandlung). In den Schaufenstern gab es kleine Glaskäfige mit Hunden- und Katzenwelpen....grausam! So süß wie die Kleinen waren, so grausam war es, sie dort eingeengt, von allen zu betrachtend, zu sehen! 3 bis 5 Welpen teilten sich einen Glaskäfig (circa 100x 60 Zentimeter) mit einer kleinen Decke, Papierschnipseln und Futternäpfen....gruselig! Wenn die Geschwister verkauft waren, war dann eben ein Welpe allein in dem Käfig!
Am Nachmittag fing dann mein Part an... Besuch auf der Cambridge Thoroughbred Lodge, einem der größten Gestüte hier. Während Marcus gelangweilt im Auto blieb (ich bin gespannt, wenn er das erste mal mit einem Pferd umgehen muss auf einer der Farmen...dann ist es ihm sicher nicht mehr langweilig, sondern etwas mulmig im Magen^^), erkundete ich das Gestüt. Als erstes kam mir ein zweijähriger unterm Sattel eines gebürtigen Engländers entgegen. Der Mann kam vor 17 Jahren nach Neuseeland und ist seit Jahren in Cambridge, nun in der Thoroughbred Lodge zur Ausbildung der Youngsters. Der "Kleine" war erst 2 Tage unterm Sattel und ist ein neuseeländiches Produkt. Ich ging dann weiter in den Trainingsstall, wo die Youngster stehen, die gerade eingeritten werden. Dort traf ich auf 2 Tierärztinnen, eine Angestellte und den Chef. Sie empfingen mich alle so liebenswert und herzlich, wie fast alles Kiwis hier. Auf die Frage, ob ich mich ein bisschen umschauen dürfte, reagierten sie total nett und fast schon euphorisch. Da der Chef leider einen Fußbruch hatte und an Krücken ging, konnte er mir leider keine Fürhung geben, aber ich sollte mich "wie zu Hause fühlen und alles anschauen". In Deutschland wäre das unmöglich gewesen....! Rennpferde, vor allem mit entsprechender Abstammung und im Training, können wahre Goldgruben sein. Genauso unvorstellbar für Deutschland, dass der erfolgreichste Deckhengst des Gestüts sowie alle anderen Pferde auch, den gesamten Tag draußen auf der Koppel verbringen darf! Zwar sind fast alle eingedeckt, aber die Decken sind auch nicht mit unseren zu vergleichen. Meistens sind sie nur ein Regenschutz, mit den dicken Decken, die Warkant im Winter draufbeko