26.9.

28.September 2010 - Waitomo


Am Sonntag, den 26.9. starteten wir von Karapiro aus zuerst nach Kihikihi. Dort besuchten wir ein denkmal für Rewi Maniapoto, einen großen Maori- Häuptling. Vor der Besetzung des Gebietes Waikato war der Ort Rangiaowhia eine blühende Baunergemeinde der Maori und in vielerlei Hinsicht ein perfektes Modell für die Existenz zweier souveräner Völker, die nach gemeinsamen Interessen handelten. Als im Frühjahr 1864 die Siedlung unverteidigt blieb, nahmen die Engländer unter General Cameron die Stadt ein und töteten Frauen, Kinder und alte Menschen. Der Krieg endete dann in Orakau, wo 300 Maori unter Führung von Rewi Maniapoto drei Tage lang die Angriffe von 1500 Soldaten gegen ein unfertiges pa (=Befestigung) zurückschlugen, ehe sie ausbrachen und unter Verlust von 70 Mann in das heutige King Country flüchteten. In Orakau steht heute ein Obelisk, der an den Angriff der Engländer auf das unfertige pa erinnert.
Von dort aus ging es weiter zu den Waitomo Caves, Kalksteinhöhlen mit Steinformationen und leuchtenden Pilzmücken. Der Name setzt sich zusammen aus wai (=Wasser) und tomo(= Loch/Schacht). Dort besichtigten wir die Glowworm Caves. Vorbei an Stalaktiten und Stalagmiten gelangt man in eine große, als Kathedrale bezeichnete Höhle, in der viele bekannte Sänger bereits Auftritte hatten, u.a. Justin Timberlake und die Wiener Sängerknaben. Am Ende der Führung stiegen wir in ein Boot und fuhren im völligen Dunkel durch die Höhle über den unterirdischen Fluß....die Attraktion befand sich an der Decke: es sah aus, wie der schönste Sternenhimmel, den an der Decke saßen tausende von glühenden Pilzmücken. Nach einem kleinen Zwischenstopp und selbstgekochter Nudelpfanne fuhren wir noch etwas weiter Richtung Küste und betrachteten uns die Mangapohue Natural Bridge. Ein rießiger Kalksteinbogen... beeindruckend! Doch der Weg dahin war weniger schön....wieder durch einen kleinen "Regenwald" mussten wir dann eine hölzerne, freischwebende Brücke passieren, die natürlich beim betreten schön losschwankte...... Werm es nicht bekannt ist: die gute Franzi hat vor solchen Dingen enorme Angst....nachdem ich ein paar Minuten dastand und Marcus beobachtete, wie er hin und her über die brücke lief und sich lustig machte, versuchte ich schließlich selbst auch darüber zu laufen... vergeblich! Marcus musste mich schließlich an der Hand nehmen und rüberführen...die Angsttränen konnte ich nicht unterdrücken! Schrecklich! Gleich hinter dem Bogen kam man auf eine Weide, auf der große, mit fossilen Austern übersäte Felsblöcke standen....ich fragte mich in dem Moment nur, wo denn das nächste Pferd sei ;)
Gegen Abend fuhren wir weiter durch King Country, das eigentliche ländliche Kernland Neuseelands, in dem man "keinen Unsinn macht, sondern Rinder" züchtet und Rugby schaut. Das Gebiet war lange Zeit eine Bastion des unabhängigen Maoritums.
Die Nacht verbrachten wir in Taumarunui, in einem kleinen Camping Park. Die Besitzer hatten sich in England kennengelernt und in Neuseeland den Park aufgebaut. Die Frau gab uns einige hilfreiche Tipps fuer die naechsten Tage und zum Abendbrot leistete ein wunderhuebscher Kater uns Gesellschaft, wofuer Marcus natuerlich kein Empfinden hatte ;)