Einfach schön

01.February 2010 - Tasmania Hobart


Nach den beiden Grossstädten landeten wir im beschaulichen Hobart und mieteten uns gleich mal ein Auto. Wir fuhren sofort los, der Ostküste entlang Richtung Wineglassbay.
Nach dem wir eine Accommodation gefunden hatten, erkundeten wir gleich die Bay, was bedeute einen Marsch von gut 12 Km zurückzulegen. Das über Stock und Stein gehen hat sich gelohnt. Nach ca. einer Stunde kamen wir in der Bay an und genossen ein bisschen die Ruhe da. Nach einem Snack ging es weiter zu einem anderen Strand. Von da aus zurück zum Auto. Auf dem Rückweg zum Auto hatte ich wieder einmal ein besonderes Erlebnis und einen kleinen Adrenalin Kick. Thomas ging voran ( man stelle sich einen Weg vor der links und rechts von dichtestem Bush gesäumt ist, also man kann nur vorwärts oder rückwärts gehen) und ich direkt hinter ihm. Plötzlich raschelte etwas neben meinem rechten Fuss im Bush und Thomas blieb stehen um zu sehen was es ist. Ich meinerseits hatte sofort erkannt was es ist und startete ihn zu schuppsen und zu brüllen: ?Los geh weiter!!? Direkt neben meinem Fuss kringelte sich eine schwarze Schlange! Nun bevor ich ihn anfing zu pushen überlegte ich mir ernsthaft noch eine hundertstel Sekunde lang, Fotos zu machen ( ich glaube es wird Zeit nach Hause zu gehen, die Aussies scheinen ihren unbekümmerten Umgang mit gefährlichen Tieren langsam auf mich zu übertragen, aber eben ich bin halt doch noch ein Schweizer).
Thomas jedenfalls, mit der Auffassungsgabe und der Reaktionsfähigkeit eines Kualas blieb stehen während ich ihn nicht gerade sanft nach vorne schuppste. Auf dem Weg zurück sinnierten wir darüber, ob die Schlangen hier wohl giftig sind. Nach dem wir zurück im Hostel waren fragten wir während dem kochen mal so ganz nebenbei nach, wie das mit den netten Kriechtieren so ist hier auf Tassie. Nun ja ich sag mal nur soviel, ich hatte einen zweiten Adrenalin Kick und ein wenig weiche Knie nach dem wir die Antwort erhalten hatten und darin das Wort HIGH gefallen war.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Nordwesten ins Landesinnere nach Launceston. Wir besichtigten noch eine Gorge und sonnten uns ein wenig am natural Pool. Am zweiten Tag fuhren wir an die nordwestliche Küste Richtung the Nut. Die Küste hier oben ist ziemlich rau aber wunderschön. Der Highway führte direkt am Ocean entlang und ein klein wenig kam wieder das Great Ocean Road Feeling auf. Gegen Abend ging es wieder zurück nach Launceston.
Hier in Launceston hatte ich mir ein stück Mud Cake gegönnt. Nun ansich ist an einem Stück Kuchen ja nichts besonderes, jedoch bestand dieser Schokoladen Kuchen nur aus Schokolade und ich konnte den Kiefer kaum wieder öffnen. So etwas süsses habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gegessen. Wäähh war das guuuut!:-)
Am dritten Tag fuhren wir noch die Weingegend ganz im Norden der Insel ab und es wahr einfach nur herrlich. Für die beiden letzten Tage fuhren wir wieder nach Süden nach Hobart. Hier erkundeten wir zuerst ein wenig den südwestlichen Teil und am Nachmittag waren wir zu einem Barbie bei einem Local eingeladen. Somit feierten wir Australien Day mit Einheimischen und es war uneimlich lustig, interessant und entspannt.
An unserem Abflug Tag nach Port Arthur im Südosten. Port Arthur ist eine der frühesten Siedlungen in Australien. Gegründet wurde der Ort eigentlich um 19. Jahrhundert als Gefängnis. Gefangene wurden aus Great Briten hierher deportiert. Dies zum Teil aus haarsträubenden Gründen wie stehlen eines Laib Brotes oder ähnlicher Dinge. Die Urteile waren zum Teil lächerlich hoch. Für stehlen bekamen einige zum Teil 12 - 20 Jahre. Die ?Kolonie? wuchs innert wenigen Jahren auf ungefähr 1200 Insassen. Irgendwann wurde dann aber das Gefägnis dann geschlossen und heute sind leider nach Vandalismus und Unachtsamkeit nur noch Ruinen Zeugen dieser grausamen Zeit. Port Arthur kam in den späten Neunzigern nochmals richtig in die Schlagzeilen als ein Amokläufer auf dem Gelände ca. 30 Menschen Töte und weitere 40 verletzte.
Wir brachten schliesslich unser Mietfahrzeug gegen Vier Uhr zurück zum Flughafen un machten uns bereit fürs Check-In. Leider ist es ziemlich schwierig am 27. Januar 2010 ein zu checken, wenn das Ticket das man gekauft hat auf den 27. März ausgestellt ist. Da der Flug komplett ausgebucht war, hiess dies wir mussten zum Flughafen Hotel marschieren (ja laufen, über Stock und Stein) und nochmals eine Nacht länger auf Tassie verbringen. ( Ich will ja niemanden beschuldigen das Ticket einfach falsch gebucht zu haben und Namen nennen will ich auch nicht. Ich war es jedenfalls nicht. J)
Am nächsten Tag klappte nachdem wunderschönen Marsch zurück zum Flughafen dann aber alles wie am Schnürchen und wir sind wohlauf und wie immer einer von uns beiden mit etwas feuchten Händen in Sydney angekommen. Scheiss Fliegerei!!!
Cheerio Ms. Sophie
Ach ja hier noch Infos zur Schlange die wir gesehen haben und warum ich weiche Knie bekommen habe...
Die Black Tiger Snake, achtgiftigste Schlange der Welt. Sie operiert mit dem gleichen Gift, wird knapp einen Meter lang und kommt in Südwestaustralien, Teilen Südaustraliens und in Tasmanien vor. Wobei diese Schlangen in Tasmanien besonders groß werden. Ihr größeres Körpervolumen hilft ihnen, die Sonnenwärme länger zu speichern. Und das müssen sie auch, denn Schlangen sind wechselwarme Tiere. Sie nehmen die Temperatur ihrer Umgebung auf. Die Tigerottern Tasmaniens haben entweder eine klassische Streifenmusterung oder eine dunklere Färbung. Manche sind fast ganz schwarz.
Symptome nach Biss:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen (nach wiederholten Kontakt mit Tigerotter-Toxinen), Unterhautblutungen in der Bissregion, lokale Schmerzen, Verschwommensehen, Lähmungen der Skelettmuskulatur, Lähmung der Atemmuskulatur, Schmerzen der Muskulatur, Spasmen der Muskulatur, Druckempfindlichkeit der Muskulatur, Nackensteifigkeit, akutes Nierenversagen, Blutgerinnungsstörungen bis zur Ungerinnbarkeit des Blutes. Unbehandelte Fälle sollen zu 40 tödlich ausgehen.