104 Grad, Besuchermassen und ich Mittendrin

21.August 2009 - Yosemite


Donnerstag und Freitag war ich also im Yosemite Nationalpark. Schon bei der Ankunft an der Fee-Station musste ich ca. 10min warten, da war ich schon skeptisch, ob das so ein guter Plan ist....

Also reingefahren in den Park und Yosemite Village angesteuert, da man dort die Fishing License bekommen kann. Nach einer langatmigen Fahrt im Konvoi, die von wirklich tollen Aussichtspunkten unterbrochen wurde, kam ich dann in Yosemite Village an. Und was dort abging spottet jeder Beschreibung... Massen an Menschen schieben sich durch den Souvenirladen oder stopfen überteuertes Fastfood in sich rein (musste ich mir anschauen, da der weg zum Sportshop durch den Laden und am "Restaurant" vorbei führt. Im Sportshop angekommen eröffnete mir der weder freundliche noch bemühte Verkäufer, dass die 10 Tageslizenzen ausverkauft sind und er nur noch 2 Tageslizenzen hat...obvious Murphys Law....

Es war zwar schon 2:30 PM und deswegen würde ich einen halben Tag verschenken wenn ich für sofort die Lizenz lösen würde, aber die Vorstellung bei 104° Fahrenheit zu wandern war auch nicht so prickelnd, also zähneknirschend die 2 Tageslizenz geholt und dann den Merced River solange abgefahren, bis keine Badenden mehr zu sehen waren, die Rute montiert und ab ans Wasser....

Das fischen am Merced River war genial! Kristallklares Wasser in einem natürlichen Fluss der oberen Gebirgsregion. So war schon der Weg zu den einzelnen Pools eine Herausforderung, da diese nur durch zum Teil waghalsige Kletteraktionen zu erreichen waren. Das Angeln selber war auch sehr schwierig, da ich nur eine geflochtene und eine 22er Monofil als Hauptschnur dabei hatte, was bei diesen Bedingungen eindeutig zu stark war...

Aber schon am ersten Pool konte ich auf den ersten Wurf einige kleine Forellen beobachten, die dem Köder (am besten gingen der Hornet von Salmo in verschiedenen Dekors, eine Neuanschaffung von der ich den Hersteller vergessen habe, der sinkende Ugly Duckling und vereinzelt Spinner) folgten. Jedoch war schnell klar, dass die Fische wohl nur zum Biss zu bringen sind wenn sie keine Zeit zum begutachten des Köders haben würden, da sie sonst die Falle sehen konnten. Also ab dann Highspeed Spinnangeln betrieben, indem ich den Köder fast ausschliesslich mit der Strömung extrem schnell führte.

Am zweiten Pool gab es dann auch tatsächlich die ersten zwei Bisse, von denen einer kurz hing sich alledings nach einer sekunde wieder löste. Jedoch ermutigt vom Teilerfolg meiner Taktikumstellung kletterte ich weiter von Pool zu Pool und auf einmal sah ich unter einem großen Felsen einen sehr großen schwarzen Schatten herausstoßen und meinem Ugly Duckling folgen und..........ja genau wieder abdrehen. Mehrere versuche mit verschiedenen Ködern das "Monster" zum beissen zu bringen scheiterten kläglich (trotz drei weiterer Versuche an dieser Stell an beiden Tagen sollte das der einzige Anblick dieses Fisches bleiben).

Motiviert von der Gewissheit hier auch die Chance auf kapitale Fische (ich vermutete zu dem Zeitpunkt Forellen) zu haben zog ich weiter und sah sogar über die brütende Hitze, meinen Absturz beim klettern (sollte nicht der einzige bleiben...) und die Köderverluste hinweg.

Auf dem Weg zum letzten Pool des Tages sah ich noch eine Wasserstrecke von vielleicht 3m die zwischen zwei Felsen durchlief und mehr aus Verzweiflung als aus Glauben zog ich meinen neuerworbenen Wobbler durch und tatsächlich auf 3m ein harter Biss kurzes kreischen der Bremse und dann konnte ich den ersten Blich auf den Fisch erhaschen, als er einen Miniwasserfall hinunter flüchtete. Es war tatsächlich eine Brown Trout (Bachforelle). Als sie müde gedrilt war hab ich noch ein kurzes Video vom Fisch gedreht was sich als glücklich herausstellte, den beim Versuch den Fisch mit mir per Selbstauslöser zu Fotographieren zappelte der Milchner so, dass die einzige Möglichkeit ihn festzuhalten gewesen wäre ihn auf den Boden zu Drücken. Da ich jedoch vorhatte den Fisch unbeschadet seinem Elemenz zu übergeben (ja genau Catch and Release ist hier erlaubt!!!!) ließ ich ihn unfotografiert entkommen ;) Ich schätze das der Fisch ca 40cm lang war jedoch nicht sehr schwer, da er einen sehr schlanken Körper hatte und natürlich einen riesigen Schädel und ein in der Relation zum Körper riesen Maul.

Am Freitag fing ich noch einige Bach- und Regenbogenforellen, von denen allerdings keine größer als 25cm war und einen Barschartigen den ich so noch nie gesehen hatte.

Also das Fischen im Merced River war wirklich traumhaft, der Yosemite war schön aber sowohl Mt. St. Helens als auch die Redwoods haben mich mehr beeindruckt.

Am Sa. habe ich mir dann einen Tag Auszeit gegönnt, um meinen halben Sonnenstich und meine Sturzwehwechen auszukurieren und mir zu überlegen, ob ich nochmal in den Yosemite fahre oder nicht......

cya

P.S.: wen das Vid vom Fisch interessiert: http://www.youtube.com/watch?v=ov0TYwnF5RI