Segeln ins neue Jahr!

03.January 2012 - The Whitsundays


Nach der langen Fahrt von Cairns, die uns auch durch unseren alten Arbeitsort Ayr führte, erreichten wir Airlie Beach, das von Backpackern nur so überflutet zu sein schien ? doch zu recht, denn von hier segelten Schiffe aller Größen, Arten und mit Besatzung von aller Welt in die Whitsunday Islands. Nichtsahnend von dem, was uns erwarten würde, begaben wir uns am nächsten Morgen zu der Crew S.V. Whitehaven, um auf einen dreitägigen Segeltrip (bei dem wir nur einmal gesegelt sind :P) in See zu stechen. Und das Wetter war wieder mal auf unserer Seite, wenn auch etwas windstill für einen Segeltörn.
Mit dabei waren wieder Engländer und Iren, ein paar Ösis, zwei Peruaner aus Canberra und - aus Singapur - Allen und seine zwei Cousinen... Asiatische Reisende kennt man üblicherweise von den riesigen Reisebussen, aus denen an jedem Highlight Scharen schlitzäugiger Zeitgenossen aussteigen, die in kürzester Zeit unter Blitzlichtgewitter eine Unmenge an Photos schießen und ebenso schnell wieder im Bus verschwinden. Allen und seine Cousinen waren sozusagen das individual-reisende Pendant davon. Sogar jede Mahlzeit erhielt ihren eigenen Fotoshoot.
So segelten wir voller Erwartung los. Einiges hatten wir gehört, von den weißesten Stränden Australiens, dem blauen Wasser, den Korallenriffs. Doch keine Erzählung und kein Bild können beschreiben, wie es ist, all das zu sehen.

An einer der vielen Inseln war unser erster Zwischenstopp, zum Schnorcheln im Reef, der dann gleichzeitig unser bester Schnorchelgang von sechs war. Denn James, als Deckhand auf dem Schiff beschäftigt, ist mit dem Motorboot rausgefahren und hat Fischfutter verstreut. Im Great Barrier Reef hatten wir zwar unglaubliche Korallen gesehen, aber mit solchen Unmengen an Fischen hatten wir nicht gerechnet ? von ganz kleinen, die einen die ganze Zeit begleiten, in dem Versuch sich am Bauch oder hinter dem Ohr unbemerkt verstecken zu können, bis hin zu einem meterlangen rundlichen Fisch mit riiiiesengroßer Nase; Papageienfische in allen Regenbogenfarben. Plötzlich schwimmt man in einem Schwarm tropischer Fische, oder taucht mit einer großen Meeresschildkröte. Natürlich mussten wir aufpassen und Schutzkleidung anziehen, denn im Meer lauerten auch die tödlichen Stingers, winzige Quallen, deren Gift 150 erwachsene Menschen umbringen kann. Doch kein Problem für die Schildkröten: Die verdrücken diese Quallen mit Liebe und holen sich so einen guten, kostenlosen Rausch ab.
Weiter ging's an die nächsten Strände, die nicht aus Sand bestanden, sondern aus den muschelartigen Überbleibseln alter gestorbener Korallen. Direkt hinter den Stränden grenzt der Urwald an und auf der anderen Seite das in allen Blautönen erstrahlende Meer. Auf den kurzen Fahrten zwischen den Stopps wurden Obst, Taccos, Wraps, Salate und Kaffee serviert, was uns nach monatelangem Nudelessen auch mal wieder eine ganz gute Abwechslung war (auch für Allens Fotoalbum).
Nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel auf dem Deck des Bootes, paddelten wir mit Kayaks die Inseln entlang und gingen erneut einige Male mit Schildkröten und diesmal auch ein paar Rochen tauchen und fuhren zu weiteren schönen Buchten. Doch die Sensation des Tages war der bekannte, wunderschöne ?Whitehaven Beach? mit dem zweitweißesten und feinsten Sand überhaupt und noch viel mehr verschiedenen Blautönen im Wasser, das aber auch allerlei Gefahren wie kleine Haie, Rochen und Jellyfish beherbergte. Wenn wir eins gelernt haben, dann dass die schönsten Strände auch eigentlich immer die gefährlichsten sind.
Nach noch einer Nacht, noch mehr gutem Essen und schöner Natur setzte unser Skipper dann schließlich die Segel zur Rückfahrt nach Airlie Beach!

So war die Ostküste für uns abgeschlossen und wir peilten unser nächstes Ziel an: Das Outback!