Singin D.I.N.G.O.!

21.November 2011 - Fraser Island


G'day!

Zunächst einmal müssen wir uns für unsere ewig lange Abwesenheit entschuldigen. Es gab Zeiten mit völliger Internetlosigkeit, Zeiten, in denen wir keine Zeit hatten und nebenbei haben wir viel erlebt. Schließen wir an Brisbane an...

Nachdem wir die Kellnerarbeit beendet hatten und endlich weiterreisen konnten, begaben wir uns zur Sunshine Coast, um dort eine Woche mit Sonne, Strand und Surfen zu verbringen und australische Bekannte zu treffen. Der Hauptzweck unseres Aufenthalts an der Sunny Coast bestand eigentlich im Suchen, Kaufen und Benutzen neuer Surfbretter. Die Städte wie ?Maroochydore?, ?Mooloolaba? oder ?Noosa? hatten nicht nur wahnsinnig australische Namen, sondern auch das dazu gehörige entspannte Lebensgefühl. Es gefiel uns dort tatsächlich besser als in Brisbane.

Es folgte die erste Tour: Fraser Island. Fraser ist die größte Sandinsel der Welt, die wir mit Geländewagen in Gruppen Gleichgesinnter bereisen sollten. Doch bevor wir von Fraser erzählen, muss eine außergewöhnliche Story zwischengeschoben werden, etwas, das so nur in Australien passieren kann:

Der Ort, von dem Frasertouren gestartet werden, nennt sich Rainbow Beach. Freitagnacht vor unserer Tour waren wir bereits in einem Hostel einquartiert. Da wir die meiste Zeit an der Sunshine Coast uns nur ein Surfboard zu zweit teilen mussten und Marvin am Morgen des selben Tages ein Brett gekauft hat, ging es natürlich umgehend ins Wasser. Und als wir dann ins Hostel zurückkehrten, stand er da: Auf dem Hostelparkplatz, direkt neben uns ein Backpackervan, auf dem Dach zwei Surfbretter. Aberhunderte Kilometer nördlich von Byron Bay, direkt nachdem wir uns neue Bretter gekauft hatten. Ein Van mit unseren alten Surfbrettern auf dem Dach, den Erbstücken Stefos und Benes. Der alleinreisende Däne mit den zwei Surfbrettern, der sie von seinen Freunden geschenkt bekommen hat, die sie in Byron Bay vom Seconhandshop gekauft haben und ihm überlassen haben und... Nach der unglaubwürdigen Story hat er sie uns ohne Diskussion wiedergegeben und so hatten wir auf einmal 4 Surfbretter. An alle männlichen Mitlesenden: Wir haben das Problem komplett gewaltfrei gelöst, allein mit der mitreißenden Kraft unserer Worte, es gab noch nicht mal 'ne Watsche oder ein Kratzer in der Karre. ;) Wer hätte gedacht, dass wir die Bretter nochmal wiedersehen?

Am nächsten Morgen ging es dann mit 4 Fourwheeldrives à 8 Personen nach Fraser Island. Unser Auto, voll mit irischen, englischen und deutschen Backpackern bretterte über die ewigen Sandstrände Fraser Islands und durch die Urwälder im Innern, ständig begleitet von der Musik der 80er. Wir waren an den Champagne Show... ähh Pools, dem einen oder anderen See oder Fluss, hinter einer Sanddüne versteckt und vom Wald eingeschlossen (also: Sand, unglaublich viel Sand, dann ein Urwald und mittendrin in einem Loch ein glasklarer See), doch die Augen fielen uns erst aus, als wir am wunderschön blauen Markenzeichen der Insel, dem Lake McKenzie ankamen, der uns schließich dank Unterschätzung seiner Größe zu einem 1,5 stündigen mittaglichen Schwimm-Workout verhalf... Unser Camp befand sich inmitten des Urwalds und es wimmelte nur so von Dingos, den wilden, räuberischen Wüstenhunden, und großen, langbeinigen Spinnen mit Tausenden von Käfern in ihren Netzen. Abends hatten wir das Glück, dass uns der einheimische Aborigine die Ehre erwies und das Didgeridoo für uns spielte und amüsante Geschichten seiner Gespräche mit den Adlern und Dingos der Insel erzählte. Außerdem wurde selbstverständlich in alter Backpackermanier mit Goon und Bier inmitten des Waldes unter dem Sternenhimmel gefeiert.

Achja, das oben genannte typische G'day ist uns hier übrigens noch nie zu Ohren gekommen...