Kununurra ist eine relativ kleine Stadt an der Grenze zum NT und der Hauptgrund, warum ich mich entschieden habe hier einen Halt zu machen war, dass ich in Melbourne einen Kumpel kennengelernt habe und ihn hier besuchen wollte, doch hatte ich ehrlich gesagt nicht mit so einer unglaublichen Woche gerechnet...

Es fing direkt am ersten Tag spektakulär an. Brad hatte mich in Broome schon gefragt, ob ich Lust hätte mit dem Boot ein rauszufahren und ich habe natürlich zugesagt, doch dachte ich, dass wir fischen gehen, doch als er mich dann nach der Arbeit vom Hostel abgeholt hat und wir zur Bootsrampe gefahren sind, wurde mir langsam klar, dass wir nicht fischen gehen, sonder wakeboarden... Ich habe mir die Chance natürlich nicht entgehen lassen und wollte es direkt ausprobieren und schon beim dritten Versuch stand ich auf dem Board, was alle überrascht hat, da ich bis dahin nichts der gleichen gemacht habe. Eine weitere Überraschung war dann, als ich direkt die Seiten gewechselt und sogar schon kleine Sprünge gemacht habe, denn in der Regel bleiben die Anfänger direkt hinterm Boot, weil sie nicht mit den Wellen klar kommen, doch habe ich schon immer weniger Probleme mit neuen Sportarten gehabt, als die meisten anderen...Nach dem Board wurde dann die Scheibe ins Wasser geworfen, damit die, die nicht wakeboarden waren bzw. es nicht geschafft haben, auch Spaß haben konnten, denn das Ziel war so lange wie möglich auf der Scheibe zu bleiben, was beim Kurven fahren gar nicht so einfach ist und natürlich wurden viele Runden gedreht und das lustigste war meiner Meinung eigentlich, dass wenn man dann irgendwann runtergeflogen ist, man erst noch ein paar Meter über das Wasser ?gerutscht? ist, bevor man dann untergetaucht ist. Zudem hatte man einen unglaublichen Sonnenuntergang auf dem Fluss und als wir wieder Richtung Bootsrampe gefahren sind, habe ich gemerkt, dass meine Unterarme relativ verkrampft waren und ich mir somit sicher war, dass ich Muskelkater bekommen werde, denn letztendlich habe ich schon länger nicht mehr wirklich Sport betrieben.
Abends sind wir dann auf ein Bier in ne Bar gegangen und ich habe rein zufällig einen Ex-Manager von der Insel wieder getroffen, wir wussten bei zwar zunächst den Namen nicht mehr, war aber trotzdem ganz lustig...

Brad hatte sich den nächsten Tag extra frei genommen, damit wir was unternehmen können und sind mit nem anderen Kumpel zunächst zu nem Wasserfall gefahren und waren dort ein wenig schwimmen. Als dann das meiste vom Wasser im Schatten lag sind wir weiter gefahren zu nem riesigen Wasserloch, wo der Wasserfall zwar nicht mehr am fließen war, aber man konnte wesentlich mehr machen. Zum einem konnte man von den Klippen springen, wobei wir nur von etwa vier Metern runtergesprungen sind. Wäre man von ganz oben gesprungen, dann wäre dass sicherlich fast 15m gewesen, doch habe ich erst im nachhinein erfahren, dass man das machen kann. Desweiteren war ein Seil an einem Baum befestigt, so dass man sich ins Wasser schwingen konnte, was wirklich spaßig war.
Am Abend waren wir dann noch bei nem Rodeo, doch war das nicht so besonders, so dass wir nach ner dreiviertel Stunde oder so wieder gefahren sind und letztendlich bin ich dann gegen 9 Uhr auch schon eingeschlafen, doch wurde ich mitten in der Wach, weil ich, wie erwartet, Muskelkater bekommen hatte und am schlimmsten war mein linker Unterarm, ich konnte mein Arm kaum strecken, und mein Oberkörper, so dass selbst das liegen weh tat und ich deswegen den Tag genutzt habe um mich ein wenig auszuruhen. Da aber der Muskelkater im Laufe des Tages deutlich besser geworden ist, bin ich mit ein paar Leuten zu nem Straßenfest gegangen, welches eher für Familien und Kinder war, doch war es trotzdem ganz lustig, vor allem weil es wieder eine kleine silent disco gab, wobei die Kids in der Regel in den Ecken standen.

Als Brad dann sein ?Wochenende? hatte sind wir campen gefahren und zwar in der nähe des größten Süßwassersees Australiens, der ?lake argyle?, wo wird entspannt gefischt und einfach die Zeit genossen haben. Da der See immer noch 7m höher ist als normal, fließt das Wasser im Fluss sehr schnell, so dass man zwar nicht schwimmen gehen konnte, aber die Fische alle am Uferrand waren, wo die Strömung nicht so stark ist, so dass ich schon nach wenigen Minuten meinen ersten Fisch gefangen habe, jedoch haben wir keinen einzigen Fisch gefangen, den man wirklich essen konnte. Brad hat nur ein kleines altes Auto, welches man in Deutschland gar nicht mehr zulassen würde, weil es schon recht kaputt ist, doch dies kam uns bei dem Trip sogar zu gute. Es hat natürlich keinen Allradantrieb, so dass wir irgendwann doch stecken geblieben sind und als wir dann nach über ner halben Stunde immer noch nicht raus waren kam Brad auf die Idee, den Anhänger zu benutzen um den Wagen rauszuschubsen, so dass ich dann den Ersatzreifen am Kofferraum befestigt habe um den Schaden zu verringern und dann gings los. Erstaunlicher Weise hat es ziemlich gut geklappt und nach einigen Stößen, konnten wir endlich wieder fahren. Der Kofferraum hatte natürlich Dellen bekommen, doch waren die wesentlich kleiner als erwartet.
Außerdem habe ich mein erstes wildes Krokodil gesehen, war zum Glück nur ein Süßwasser, der für Menschen nicht gefährlich ist, aber dafür trotzdem schon gut lang war, schätzungsweise 2m.
Als wir dann wieder in Kununurra waren, sind wir spontan noch mit dem Kanu raus auf den Fluss und da habe ich promt noch zwei Babykrokodile gesehen, ok vllt keine Babys mehr, aber mit 30cm doch noch ziemlich klein...

Nach dem campen habe ich die letzten Tage dann bei Brad verbracht und wir sind sogar nochmal Wakeboarden gewesen und dieses mal habe ich keinen Muskelkater bekommen.
Gestern wollte ich dann eigentlich schon weiter, doch der Typ im Hostel ist so ein Vollidiot und hat meine Buchung vermasselt, so dass ich nicht in den Bus konnte und mir letztendlich sogar noch ein neues Ticket kaufen musste, weil mir die Diskussion mit diesem ?retard? zu blöd wurde, da er mir noch die Schuld gegeben hat, da ich das Datum nicht überprüft habe, aber wer erwartet schon, dass einer, der auch bei einer Reiseagentur arbeitet, anstatt das Ticket zu ändern, einfach nochmal das gleiche Ticket ausdruckt und sich dann ne halbe Woche später darauf beruft, dass es schon zu lange her ist. Wer sogar zu dumm ist solche simplen Angelegenheiten zu regeln, sollte definitiv nicht bei einer Reiseagentur arbeiten.

Bis auf den Stress mit dem Ticket, war diese Woche eine meiner besten in dem ganzen Jahr.
Achja, heute vor einem Jahr habe ich Deutschland verlassen und in ein paar Tagen ist mein Jahr in Australien schon zu Ende.