Krass, krasser, Thailand!

07.July 2012 - Phuket


Datum: 20.06.-01.07.2012

Hey alle zusammen!!
Obwohl der Großteil von euch wahrscheinlich eh schon weiß, dass ich wieder im Lande bin, will ich meinen versprochen letzten Blogeintrag noch schreiben.
Nach unserer öden und lauten Zugfahrt ging es noch weitere 6 Stunden mit dem Bus bis nach Phuket. Dort sind wir - auf Grund einer komplizierten Vorgeschichte - in Thalang ausgestiegen, einem Ort im Mitten vom Nirgendwo! Das soll touristisch sein? Philip und ich konnten es kaum glauben, keine einzige Bar, nichts von einem Hostel oder ähnlichem, kein McDonalds, einfach garnichts. Aus allen Häusern wurden wir wie fremde Gestalten angeschaut - klar wir waren die einzigen weißen und hatten keine Schlitzaugen - und sobald wir jemanden am Fenster entdeckt haben, ist dieser dort verschwunden.... unheimlich!! Aber das Problem war dadurch immer noch nicht gelöst: Toll, wie kommen wir jetzt dort hin, wo wir eigentlich hin sollten? Mit Englisch sind wir kein bisschen weiter gekommen, Gebärdensprache oder aggressive Töne wurden auch nicht anerkannt. Letztendlich hatten wir doch so einen Dusel, dass wir einen Taxifahrer getroffen haben, der unser Problem verstanden hat und dann alles gegeben hat uns möglichst günstig in den eigentlich geplanten Ort zu bringen. Da waren wir dann: 'Patong Beach', das Mekka sämtlicher Phuket Touristen. Und was wir dort erlebten, war mit allem anderen vorher nicht vergleichbar: Scharen von tausenden von Menschen schlängelten sich durch die Straßen, links und rechts Märkte, Essensstände, an jeder Ecke ein Nachtclub und dazwischen von viel mehr Nachtclubs, Striplokale, McDonalds, Burgerking, Subway, Hotels, einfach alles. Alles was es in Thalang nicht gab, hab es dort in zig-facher Ausführung. Jo Philip, ich glaube hier können wir bleiben, das wird richtig lustig, und das ist es auch geworden: Nachdem wir für 6 Euro pro Nase und pro Nacht in ein privat Zimmer mit zwei getrennten Betten, eigenem Kühlschrank, eigenem Bad und Balkon, Klimaanlage etc. eingecheckt haben, haben wir uns noch ein wenig im Ort umgesehen: Es war einfach unglaublich zu sehen wie groß der Unterschied zwischen einem normalen Ort und einem Touristenort ist. Es ist laut, blinkt und leuchtet überall, auf den Straßen kehrt bis 4:00 morgens keine Ruhe ein, es stinkt hier und da mal, einfach abgefahren! Der nächste Morgen sollte uns aber ein wenig eine andere Seite der Stadt lehren: Das Nachleben ist langsam zu Ende gegangen, die meisten haben noch geschlafen, aber Philip und ich wollte unbedingt mal wieder in Wasser gehen! Also Badehose drübergezogen, Handtuch eingepackt und auf zum Strand gestiefelt, zu dem wir nur die gestrige 'Partymeile' entlang laufen mussten und er am Ende der Straße dann lag. Dieser Strand hat - logischerweise - auch nicht allzuviel mit einem ruhigen Traumstrand in Thailand, wie man ihn aus dem Katalog kennt, zu tun. Jetski, Bananaboat, Parasailing, es gab einfach sämtliche Wasser'sport'arten an diesem Strand. Der leichte Geruch von Benzin und dass Dauergedröhne von Motoren in unseren Ohren hat uns aber nicht gestört, wir haben uns einfach nur entspannt. Und das ging bei 32 Grad Sonnenschein natürlich ideal. Leider aber nur so lange, bis man es vor Hitze einfach nicht mehr ausgehalten hat und man sich irgendwie abkühlen musste. Ja, denkt sich jetzt jeder Normalsterbliche, Türkeibesucher oder Freibadgänger, spring doch ins Meer! Klar sind wir ins Meer gegangen, was uns aber dort erwartete, hat Philips und meinen Rahmen so um einiges gesprengt: Das Wasser war wärmer als wie ich das Wasser beim Duschen einstelle! Das müsst ihr euch mal auf der Zunge zergehen lassen: Ihr rennt voller Erwartung auf ein frisches Bad ins Wasser rein und fangt noch viel mehr das Schwitzen an :D. Wo ist denn da die Abkühlung geblieben?! Die einzige Abkühlung, auf die wir uns freuen konnten, war die seit dem Verlassen ersehnte Rückkehr in unser ach so geliebtes Zimmer: Philip hatte immer das Bedürfnis, die Klimaanlage bis an ihre Grenzen auszureizen und hat daher den Regler immer auf 16 Grad eingestellt. 16 Grad trocken-kalte Luft innen, 32 Grad feucht-heiße Luft Draußen, ein richtig krasser Gegensatz! Aber das war nicht das einzig Verrückte in Thailand. Was noch viel verrückter war, waren die Thailänder selbst. Klar kommt da der 'reiche' Europäer und sie wollen ihr Zeug nur verkaufen (Für uns galt ab Thailand folgender Spruch: 'In Australien konntest du's dir nicht leisten, weil du Backpacker bist. In Thailand kannst du's dir leisten, weil du Backpacker bist!), aber wie sie es verkaufen wollten das war schon verrückt: Völlig egal ob es dabei um gefälschte T-Shirts, Uhren, Badehosen, Schuhe, Massagen, Affen, Chamäleons oder Taxifahrten geht, die Thailänder lassen da einfach nicht locker!! 'Masaaaaaaaaaasch' (das entspricht am ehesten der Thai-Aussprache) 'Masaaaasch, Masaaasch, Masaaaaaaaaaaaasch?' wird dir noch hunderte Meter später hinterhergerufen, obwohl du ihnen schon hunderttausend mal klargemacht hast, dass du gerade keine Massage willst! Massage heißt das ihr Vögel und nicht Masaaaaaaaaaaasch! Diese Show haben alle Verkäufer jeden Tag abgezogen, und sollte man einmal den Fehler gemacht haben und gesagt haben, 'versprochen morgen', muss man zu sehen, dass man einen großen Bogen um das Geschäft mach, da man ansonsten am Arm gepackt wird und entweder zwischen Klamottenbergen oder aber zwischen zum Teil Sumoringer-artigen Masseurinnen verschwindet, und ich sag euch, wenn euch eine Sumo- Masseurin mit vier Zentimeter Haaren auf den Fingern umarmt, wollt ihr ganz bestimmt nicht in dieser Situation sein. Ja, das thailändische Nachtleben hat so seine ganz eigenen Gesetze. Jedoch waren wir nicht nur nachtaktiv sonder haben auch Tagsüber einiges unternommen: An einem ach so heißen Tag haben Philip und ich uns einen Roller gemietet (für einen fanatisch hohen Preis von drei Euro pro Tag) und sind damit über die Insel geheizt. Zwar ist es sehr riskant, als Ausländer in Thailand Roller zu fahren, da du irgendwie nicht wirklich als vollwertiger Verkehrsteilnehmer anerkannt wirst und daher auf sämtliche dir zustehenden Rechte verzichten musst, dennoch sind wir voll auf unsere Kosten gekommen: Von fast menschenleeren Stränden, über schöne Küstenstraßen und tollen Häusern bis hin zu Elefantenfarmen. Einfach richtig klasse! Was man jedoch in Thailand keinesfalls versäumen darf, ist tauchen zu gehen. Jetzt, wo ich meinen Tauchschein habe, sollte ich natürlich möglichst oft tauchen gehen, da sich der Schein ja sonst nicht gelohnt hätte. Und wo sollte das besser - und auch günstiger - gehen als in Thailand. Von daher habe ich kurzer Hand ein super Angebot an unserem vorvorletzten Abend gebucht, um den vorletzten Tag in Phuket so richtig genießen zu können. Während Philip an dem Tag Elefantenreiten etc. war, bin ich in 'Racha Yai' richtig fett tauchen gegangen. Der Tag beinhaltete die Bootsfahrt mit Abholung und Ablieferung am Hostel, Frühstück und Mittagessen, Getränke und natürlich das Wichtigste: Drei Tauchgänge. Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben soll, aber die Tauchgänge waren der absolute Oberhammer! Auf Maggie war die Sicht ja sehr begrenzt, d.h. man konnte von unten nicht die Wasseroberfläche sehen, ganz anders in Thailand: Das Wasser war so klar, dass ich, als ich bei 14 Meter Tiefe zum ersten mal ach oben blickte, aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen bin! Ich konnte die Unterseite des Bootes sehen, die anderen Taucher über mir, einfach alles, und es kam mir vor als wäre ich in einem mega-super-gigantisch-großen und tiefen Pool. So natürlich es war, so unnatürlich wirkte es, einfach fennomenal! Der letzte Tauchgang führte uns entlang eines Wracks, an dem schon Algen und Muscheln gewachsen sind, auch so etwas aus nächster Nähe zu sehen ist unglaublich toll! An diesem Abend sind Philip und ich noch ein mal an unseren Strand gegangen und haben den letzten Sonnenuntergang in Asien genossen. Denn dann ging es für einen letzten sehr kurzen Stop nach Bangkok - wo wir bis auf die Niederlage der Deutschen gegen Italien wirklich absolut nichts nennenswertes erlebt haben - und dann zurück in die Heimat!
Das Ende meiner 7 monatigen Reise stand somit unmittelbar bevor, eine kleiner Traum ging langsam dem Ende entgegen. Meine Ankunft am 01.07. hier in Deutschland hat aber so einiges noch mal getoppt, ich bin mit so riesigen und offenen Armen empfangen worden, wie man es sich kaum vorstellen kann! Ich danke allen dafür! Und danke euch allen, damit ihr so tapfer und fleißig meinen Online-Blog mitverfolgt habt, der sich hiermit 'schließt' und hoffentlich dem ein- oder anderen die ein- oder andere langweilige Minute vertreiben konnte!

Liebste Grüße,

Euer Jonas !!! :-)