Long trip, short Blog

22.June 2012 - Byron Bay


Datum: 06.-11.06.2012

Hallo meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist mal wieder so weit! Die Reise als Backpacker mit dem Titel ?Open Water Diver? geht allmählich ih ihre letzte Phase. Nachdem ich mir auch auf Magnetic Island über Gumtree einen Lift besorgt habe (das war garnicht so einfach, da unser Hostel, so schön wie es war, in einem Funkloch lag und ich jedes mal bis zum Hafen laufen musste, da das der einzige Punkt auf der Insel war, der beide Kriterien erfüllte: Empfang und Steckdose) ? wo waren wir? Achja... Lift besorgt habe, hab ich die Fähre zurück nach Townville genommen und dort im Supermarkt erst mal richtig fett 'Tim Tam' eingekauft. 'Tim Tam' sind die besten Schokoladenkekse, die ich jemals irgendwo auf der Welt in meinem Leben gegessen habe. Himmlisch. Genau vor diesem Supermarkt hab ich dann auch auf meinen Lift gewartet. Da ich zunächst gedacht habe, dass ich der einzige bin, der mitfährt, hab ich mich gefragt, warum er beim SMS-schreiben wissen wollte, wie viel Gepäck ich denn hab. Die Antwort wurde mir schlagartig klar, als er mit seiner Kutsche auf den Parkplatz gefahren ist. Eine Karre, modellmäßig Ford Falcon (für alle die nicht wissen wie der ausschaut, bitte jetzt googeln). Darin bereits ein Franzose (dem das Auto gehörte) eine von ihm unabhängige Französin und ein Deutscher. Der Kofferraum erinnerte mich an unseren zur Jolly-Jumper-Zeit. Gerappelt voll, sämtliche Lücken ausgestopft, selbst auf der Rücksitzbank und im Fußraum lag schon einiges rum. Da sollte nun ich mit meinem Zigeunergepäck reinpassen? Na mal sehen... 15 Minuten und ein kräftiger Schlag mit dem Kofferraumdeckel später saß alles und war bereit für den anstehenden Trip. Auf unserem gesamten Weg von Townsville bis nach Brisbane war nicht sonderlich viel los. Wir hielten hier und da mal wegen einem 'Touristenort' an, haben uns dort aber meist nur wegen McDonalds, Subway oder ähnlichem für wenige Stunden aufgehalten, da unser Ziel ja möglichst bald Brisbane zu erreichen war. Nennenswert auf unserem Trip waren jedoch die Nächte, die wir verbracht haben. Da das Auto sehr klein war, blieb den Passagieren (ausgenommen natürlich dem Franzosen, denn ihm gehörte ja das Auto) keine andere Wahl als zu zelten. Da ich in den ersten Monaten hier immer die Situation (oder besser das Glück...??) hatte, 'in' Jolly Jumper zu schlafen, durfte (oder besser musste...??) ich auf den letzten Kilometern nun doch noch das australische Zeltfeeling miterleben. Das Schlafen abseits von Hostel und Zivilisation war während Jollys Ära ja recht angenehm, der der australische Sommer uns herrliche warme Nächte bescherte, jedoch existiert in Australien auch eine Art Kaltperiode (nicht zu verwechseln mit unserem Winter, das ganze Schlittschulaufen und Schneezeugs gibt?s hier nicht), die ziemlich gemein sein kann. Genau in dieser befanden wir uns gerade, d.h. die Temperaturen bei Nacht gingen schon deutlich nach unten, gerne auch an die 5 Grad Marke. Daher hieß es für alle Zeltbewohner zittern und bibbern in der Nacht. Mit T-Shirt, Pullover, Schal, Mütze, Mütze vom Pullover, Socken, langer Hose, die in die Socken gesteckt wurde und Schlafsack harrten wir über mehrere, nicht enden wollende Stunden aus. Auch die leicht schmuddelige, dennoch sehr bequeme Matratze der JJ-Zeit vermisste ich in diesen Tagen sehr. Meine Schlafunterlage begrenzte sich auf eine 2 cm dicke Isomatte, die dafür verantwortlich war, dass jede Bewegung am Morgen schmerzte. Auf diese Weise ging es für uns über drei Nächte bis nach Brisbane, wo ein alter Bekannter auf mich wartete. Der Kollege Philip Nickel, ebenfalls ehemaliges Mitglied der Jolly-Jumper-Crew. Nach zwei Tagen in Brisbane, von denen es außer überteuerter 30-Mann-Schlafsälen nichts zu berichten gibt, machten wir uns mit seiner neuen alten Karre auf in Richtung 'Byron Bay'. Das Backpacker-Mekka 'Surfers Paradise' liesen wir sozusagen links liegen, da es das schlechte Wetter ehr zu einer unschönen Stadt am Meer verwandelte. Daher war unser nächster Stopp Byron Bay. Wie bereits vermutet ? und letztendlich auch eingetreten ? schüttete es in Byron wie aus Eimern. Byron Bay ? das habe ich von vielen Leuten und Kumpels während meiner Reise gehört ? soll ein super Sonnenschein-Surfer-Städtchen sein. Nicht jedoch, wenn es so stark regnet, dass ein Ruderboot einem Auto vorgezogen werden kann. Auf unserem Weg vom Auto ins Hostel waren wir klatsch, wirklich klatsch nass! Ich bin barfuß gelaufen, da sonst meine Flip-Flops weggeschwommen wären, Philips Stoffschuhe konnte man ausringen. Die nette Dame im Hostel hat nur gemeint, dass das Wetter eigentlich nicht so ist, und uns gefragt wie lange wir bleiben wollen. Naja, eine Nacht, bei dem Wetter ? und der Wetterbericht versprach für die nächsten 4 Tage keine Besserung ? macht es hier ja keinen Spaß haben wir gemeint. Naja, sagte sie nur ganz einfach, morgen soll das Wetter doch besser werden. Hah!! Der war gut! Schau doch mal aus dem Fenster, wie soll da denn morgen die Sonne scheinen.....

Euer Jonas!