Surfende Kiffer und kiffende Surfer! I

25.June 2012 - Byron Bay


Datum: 11.-12.06.2012

Hallo liebe Gemeinde!
Alles klaro bei euch? Bei mir ist alles bestens! Ich bin immer noch mit Herrn Nickel unterwegs, und wie mein letzter Blog ja eindeutig besagt, hatten wir mit dem Wetter mal wieder richtig Pech. Einmal sind wir in den schönen Surfer-Dörfchen und es schüttet in Strömen. Naja, uns blieb ja an diesem Abend in Byron Bay keine Wahl, wir mussten in ein Hostel einchecken. Das eine, das wir gefunden haben, sollte mega modern und neu sein. Also auf geht?s! Und was uns dort erwartete entsprach eigentlich keinem Hostel mehr, es war ein kleines Hotel. Die Betten in den Zimmern waren sowas von bequem und die Duschen in den Bädern nicht mit den typischen an den Beinen klebenden, nassen und ausgebleichten Duschvorhängen, sondern mit Glasscheiben und schwarzem Stein. Ein richtiges optisches Highlight! Auch der Abend versprach noch lustig zu werden: Für 5 Dollar sollten die Gäste des Hostels in eine Bar gehen können, dort ein dickes Abendessen bekommen und einige Gläser Freibier. Genial! Nichts wie hin. Das Essen war richtig gut, das Bier ist auch die Kehle hinuntergelaufen, der regnerische Tag war so gut wie gerettet. Nachdem wir uns in der Kneipe mit zwei dänischen Jungs angefreundet haben, haben wir noch freudig weitergetrunken und gefeiert, bis ich meinen Augen nicht glauben konnte: Saßen die da oben wirklich an dem Tisch? Sind es wirklich die, von denen ich denke, dass es sie sind? Da muss ich gleich mal vorbeischauen. Und tatsächlich, mit Bier und in bester Laune saßen die zwei Kanadier an einem Tisch und haben mit einander gequatscht. Diese beiden Kanadier hab ich in Cairns schon getroffen, und zwar auf dem gewonnenen Bootstrip ans Great-Barrier-Reef, ihr könnt euch bestimmt erinnern. Wie klein doch Australien ist! Natürlich hab ich gleich mit ihnen gequatscht was sie an der Ostküste so gemacht haben, wie lange sie jetzt noch bleiben und wo ihr dritter Kollege ist. Der, haben sie gemeint, ist als 'Überraschungsgeschenk' nach Hause zu seiner Freundin geflogen ? in meinen Augen völlig unverständlich. Als ich gerade wieder zu Philip und den Dänen gehen wollte, hat mich doch fast ein zweites mal der Schlag getroffen. Spinn ich jetzt? Was macht denn der rothaarige Riese da auf der Tanzfläche? Der auch hier?! Ich konnte es selbst kaum glauben. Von dem Partybus in Cairns ist ebenfalls jemand hier in Byron. Der weiße, langbeinige Engländer, den ich nach dem Partybus noch öfters in den Discos in Cairns getroffen habe steht jetzt ebenfalls her. Australien, du wirst mir unheimlich... Aber mich hat es natürlich keines Falls gestört, viele bekannte Gesichter, mit denen noch einige Stunden ordentlich gefeiert wurde.
Am nächsten Morgen hat mein Körper sämtliche Systeme gecheckt und festgestellt, dass weder der Kopf hämmerte noch ich einen großen Durst hatte. Ja, feiern mit Bier ist für einen Franken eindeutig 'gesünder' als mit Goon oder ähnlichem. Dennoch galt es für uns um 10:00 auszuchecken. Aber was war das? Was schien da zwischen den Rolloschlitzen durch? Licht? Wohl nicht etwa die Sonne??? Suuuper! Es scheint wirklich die Sonne. Da hat die gute Dame gestern ja gar nicht so unrecht gehabt. Ich muss wirklich zugeben, Byron Bay ist eines der schönsten kleinen Örtchen, die ich hier in Australien besucht habe und hat sich im Vergleich zum verregneten gestrigen Abend um 180 Grad gewendet. Es war kaum wiederzuerkennen. Mit Philips Auto war unser erstes Ziel für den heutigen Tag das 'Byron Bay Lighthouse', der Leuchtturm in Byron, nebenbei bemerkt der !!östlichste!! Punkt Australiens. Damit war ich am westlichsten, fast südlichsten und jetzt eben auch am östlichsten Ort des lieben, großen Kontinents. Was aber an diesem Leuchtturm abging, war der absolute Wahnsinn. Ich hatte zum Glück meine ach so geliebte Mütze im Auto gelassen, wegen der wäre ich sonst wahrscheinlich wegen versuchten Todschlags festgenommen worden. Kaum sind wir etwas aus der geschützten Seite des Hangs heraus gelaufen, hat uns eine Böhe fast über die Brüstung ins weite Meer geweht. Der Wind war an der Ostflanke Australiens so extrem stark, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Meine Mütze hätte dann ohne Probleme jemandem den Kopf abtrennen können, wie die 'Melone' von dem einen dicken Chinesen bei James Bond. Verrückt. Die Wellen dort hatten dementsprechende Ausmaße und sind mit brutalster Gewalt gegen die Steine geklatscht, und haben mit jedem mal ein mini-kleines Stückchen weggefressen. Unglaublich, dass sie das schon seit Millionen von Jahren machen, und die Felsen dennoch im Wasser stehen! Nach den stürmischen Lüftchen, mussten wir erst mal verschnaufen und sind an den Strand gefahren. Klasse, Sonnenschein, schöne Wellen - gespickt mit Surfern - und die Felsen im Wasser, eine Landschaft wie ich sie noch nie gesehn habe. Aber auch die 'Landschaft' der Stadt war was besonderes. Die Häuser entlang den Straßen hatten alle kleine Verandas mit einem Balkon oben drüber, kleines bisschen Western-Style. Die Läden bestanden fast ausschließlich aus Surfer-Shops, jede erdenkliche Marke. Ein Paradies, aber eine heimtückische Falle, da man eigentlich in jedem Laden etwas sieht, das man unbedingt haben will! Als wir am späten Nachmittag am sogenannten 'Main-Beach' angekommen sind, haben wir ganz schön große Augen gemacht: Gigantische Wellen, und Surfer, die's richtig aufm Kasten haben dazwischen drin. Wellenreiten vom feinsten, sah schon echt richtig klasse aus, was die uns da so abgeliefert haben. Eine Welle nach der anderen genommen, top! Byron, du gefällst mir :-). Am späten Nachmittag haben wir beide uns dann wieder aufgemacht und das Doch jeder - und ich denke wirklich jeder - Backpacker, der hier in der Nähe ist, lässt sich ein 'High'-light sicher nicht entgehen: ...