Atherton Tablelands

13.January 2010 - Tablelands


Leider kann ich nicht mehr wirklich erinnern, was damals passiert ist, aber es muss ungefähr so ausgesehen haben:
Das Atherton Tableland liegt südwestlich von Cairns und beherbergt viele Wasserfälle sowie viele untätige Vulkane.
Am ersten Tag ging es zu einen angeblichen alten Vulkan, der, gefüllt mit Regen, den lokalen Bewohnern als Badeort dient. Da aber erstens das Wetter nicht wirklich mitgespielt hat, außerdem der See einfach wie ein großes Loch mit Wasser aussah, also fand man auch keine einzigen Spuren von Überbleibseln des Vulkans. Dennoch erstaunte uns ein wenig später ein fast einzigartiger Feigenbaum, der wie Efeu Baumstämme entlang wächst. In diesem Fall ist aber der Stützbaum dann eingegangen oder verrottet und der Feigenbaum war auf sich allein gestellt. Die Wurzeln des Feigenbaumes, die bis in die Krone dem Stamm entspringen, bilden so eine fast undurchdringliche Mauer, guckt es euch einfach selbst an.
Am zweiten Tag haben wir einen Krater besichtigt, der durch entweichende Gase des Erdinnern, die dann kurz vor der Oberfläche explodiert sind, entstanden ist. Heutzutage bekommt man nur wenig von dem Ausmaß dieser Erschütterung mit, da das Loch, bzw. der Tunnel mit Regenwasser gefüllt ist, und trotzdem ist es noch ein gewaltiger Anblick. Gleich daneben floss noch ein Bächlein, der aber so eiskalt war, das man das Wasser kaum genießen konnte!
Weiter ging es an diesem Tag noch zum Tully Gorge, also ein Riesental gigantösischem Ausmaßes, vom Parkplatz hatte man dann einen herrlichen Ausblick und viel besser wurde der dann noch als wir zum mickrigen Wasserfall wanderten, der einst auch gigantisch gewesen sein sollte, doch nun auf Grund eines Staudammes fast austrocknete.
Der vorletzte Tag ging weit ins Landesinnere, wo es unterirdische Lava Tunnel gibt, die Lava Tubes, die entstanden sind, als das Lava an der Oberfläche trocknete, aber der größtenteils noch heiße Lava darunter weiter floss. Leider durfte man nur mit einer geführten Tour diese Einmaligkeit besichtigen, die uns aber dann zu teuer war. So sind wir einfach, also eigentlich nicht einfach, weil wir von tausenden, fetten Bremsen aller möglichen Farben verfolgt wurden, sodass wir eher rennend die Umgebung erforscht haben, an der Oberfläche gewandert. Auf dem Weg, sprangen viele Kängurus entgegen oder auch davon, und wir hatten unsere erste Trockene-Steppe-Erfahrung.
Den nächsten, sehr frühen Morgen waren wir immer noch im Einzugsgebiet der Lava Tubes, denn dort gab es einen richtigen, runden, hohen, eindeutigen und vulkanischen Vulkankrater. Noch in nächtlicher Dunkelheit, nur mit Kopflampen bewaffnet, erklommen wir den Krater und warteten dann fast eine halbe Stunde auf den Sonnenuntergang. Als sich dann aber dicke, schwarze Wolken vor die fast schon aufgegangene Sonne schoben, hatten wir die Schnauze voll, sind schnell den oberen Kreis des Kraters entlang gewandert und schnell wieder Richtung Küste gefahren.
Nach der Hälfte der Strecke verwandelte sich die Vegetation wieder ins grüne, doch waren eher saftige, grüne Wiesen mit schwarz-weißen Kühen zu sehen. Im Hintergrund tauchten dann auch noch Windräder auf, und wie im Traum gefangen, dachten Max und ich, wir wären wieder in Norddeutschland.
Um sich von diesem Schock zu erholen, vervollständigten wir unsere Besichtigung der Atherton Tablelands mit einer Wasserfallrundfahrt. Vier größere Wasserfälle haben die Ehre gehabt, uns Augenlicht zu schenken, wobei nur der erste ein echt wunderschöner Wasserfall war und auch der einzige, der eine Möglichkeit zum Baden bot. Der Rest war zwar sehenswert, aber irgendwie waren wir schon ein bisschen verwöhnt von wunderbaren Anblicken, sodass es uns auch nicht mehr störte, dass der Kamera Akkumulator alle war.
Der fünfte Tag sollte uns schnell an die Küste bringen, doch auf dem Weg entdeckten wir noch einen Wanderweg, der an zwei, aber vor allem einem wunderschönen, imposanten, mindestens 50 Meter hohen Wasserfall vorbeiführte. Wir brauchten lange um unser Staunen zu stoppen, und ab dort ärgerten wir uns dann zurecht, dass der Akkumulator alle war. Und trotzdem war es ein gelungener Abschluss von der wasserfallreichsten Region Australiens.