Ricardos Tomatoes

14.February 2014 - Port Macquarie


Ricardo's Tomatoes... lalala la la... Have you been to Ricardo's lately?..." ertönte es jeden Morgen im Radio. Ja klar, jeden Tag sogar :-) Ist schon lustig, wenn man im Radio aller zwei Stunden den Werbesong vom eigenen Betrieb hört oder wenn man abends im Supermarkt die noch am morgen gepflückten und gepackten Tomaten sieht. Naja, letztes kennen wir ja schon.

Das erste Viertel vom Jahr 2014 verbrachten wir folglich auf einer Farm. Hier wurden Tomaten und Erdbeeren im Big-Style angebaut. In 7 gewaltig großen Gewächshäusern gibt es um die 100.000 Pflanzen, die jeden Tag kiloweise Früchte produzieren. Neben dem eigentlichen Ernten und Sortieren haben wir hier erstmals auch bei der täglichen Aufzucht und Pflege der Pflanzen mitgeholfen.
David war für die Erdbeeren verantwortlich und musste Tag ein Tag aus verschneiden, schlechte Früchte und Absenker entfernen, aber auch Käferinvasionen bekämpfen und gierige Familien mit ungeduldigen Kindern in die Reihen einweisen und betreuen. Die Erdbeeren wurden nämlich nicht gepflückt und verkauft. Mit Hilfe besagter Radiowerbung, Flyern und anderen Werbemitteln wurden Scharen von Touristen und Familien angelockt, die dann mit Schere und Eimerchen bewaffnet in die Gewächshäuser stürmen und sich ihre Erdbeeren selbst pflücken.
Die Arbeit an sich war körperlich nicht sehr anstrengend - eher eine der leichtesten Arbeiten bisher - jedoch wurde es an den meisten Sommer- und eben auch Sonnentagen unerträglich heiß in den Gewächshäusern. So hatte David von ca. 10:oo bis 15:oo Uhr einen täglichen Dampfsaunagang. Da hilft nur hier und da eine Erdbeere naschen und den Flüssigkeitspegel aufrecht erhalten.
Susi hingegen hatte es temperaturmäßig etwas angenehmer. Die hat jeden Tag bequem vor dem Ventilator gestanden und Tomaten sortiert und verpackt. Hin und wieder mussten die Gäste vom Cafe, was gleich nebenan und halb ins Gewächshaus hineingebaut ist, belustigt und informiert werden.

Wir hatten uns hiermit unseren ersten "normalen" Job geangelt. Jeder Tag beginnt pünktlich 6:3o und endet umso pünktlicher nachmittags 15:oo Uhr. Was nicht geschafft wurde, wird morgen weiter gemacht. Dazu gibt es noch Wochenende und Feiertage frei. Das war was ganz Neues für uns und wir fragten uns, wie wir nur die viele Freizeit verbringen sollten.
Ein nettes Camp direkt am Strand wurde daraufhin unser wochenendliches Domizil. Mehr als Faulenzen, ausgiebig Kochen und viel Essen, Schlafen, ganz viel Baden, Joggen und Lesen gibt's dazu nicht zu sagen :-)

Für die ersten 5 Wochen inklusive Weihnachten und Neujahr hatten wir uns auf einer kleinen Farm eingenistet und königlich in einem richtigen Bett in unserem eigenen Zimmer geschlafen. Nach Arbeit sprangen wir direkt in den herrlich erfrischenden Pool und verweilten dort bis zum Abendessen.
Rocky liebte seine riesige Farm, die es nun vor Bösewichten zu beschützen galt. Und mit dem kleinen Katzenhund "Spot" schloss er innige und liebevolle Freundschaft. Nur leider waren ihm die Alpakas etwas suspekt mit ihrem irritierenden Gehabe oder sie waren einfach zum Anbeißen hübsch. Wir wissen es nicht, doch Rocky wollte es wissen und eines Tages entschloss er sich, einem von den vier dummen Biestern einfach mal in den Hintern zu beißen... Dabei blieb ihm jedoch ein recht großer Fetzen Fell und dazugehörige Haut zwischen den Zähnen hängen und der Tratsch war groß... Rocky, Rocky. Verübeln konnten wir es ihm nicht, aber seitdem hing der Haussegen etwas schief. Einige Wochen später sind wir dann ausgezogen, auch weil es viel zu viele Kilometer zu fahren waren. Also, alles wieder rein ins Auto und auf zum Campen. Zum Glück waren gleich neben unserer Arbeit ein schöner Wald auf der einen Seite und ein toller Fluss mit Badestelle auf der anderen. Hier lies es sich bis auf die Mücken bestens wohnen :-)

Doch genug von den ollen Früchten, jetzt geht's wieder auf zu den Bäumchen, die gepflanzt werde wollen.

Ciao Bella sagen,
Susi, David und Rocky! alle mit Tomaten auf den Augen