Nach so richtig harter Arbeit fühlt es sich gleich doppelt so gut an, die Beine hochzulegen und mal wieder richtig zu faulenzen.

Kein Wecker klingelt, der uns bei eisiger Morgenkälte noch vor dem ersten Sonnenlicht aus den Federn holt. Kein übereiltes Frühstück, was nur aus Kalorien besteht und nichts mit Genuss zu tun hat. Und kein stundenlanges Ackern im Dreck, Schweiß und Fliegengeschwirr.

Jetzt heißt es nur Relaxen, Essen, Rumsitzen, Angeln, Dösen, Lesen und Entspannen.

Zum Glück finden wir dafür auf Anhieb die perfekten Buschcamps.
Meist an einem kleinen Flusslauf, umgeben von grünen Hügeln oder auch steilen Felsklippen, schlagen wir in aller Einsamkeit unser Lager auf und verbringen die nächsten Tage wie im australisch-österreichischen Paradies.

Überall zwitschert und blüht es, da hier gerade der Frühling beginnt. Die Vögel führen die verrücktesten Paarungstänze auf und die vielen Kälber und Lämmer balgen sich im Gras.

Die Tagestemperaturen sind mit 20-25°C und ordentlich Sonnenschein sehr angenehm. In der Nacht geht es jedoch oftmals bis auf 0°C runter, sodass morgens alles mit einer dicken Frostschicht überzogen ist. Wir bleiben dann einfach noch ein Weilchen unter der warmen Bettdecke :)
Immerhin sind aufgrund dessen noch nicht so viele Reisende unterwegs und wir haben die meisten Plätzchen ganz für uns allein.

Nun die NEUIGKEITEN:
Unser Reisegepäck hat sich in den letzten Tagen enorm vergrößert.
Nein, es ist kein zweiter Hund!

Unsere vielen Stunden am Lagerfeuer im Treeplanting Camp wurden oft von einem munteren Gitarrenspiel begleitet und schon so viele Male haben David und ich davon geschwärmt, auch Gitarre spielen zu können. Trotz der Tatsache, dass es ein schwer zu erlernendes Instrument ist, hat sich David kurzerhand in den Kopf gesetzt, sich eine Gitarre zu kaufen.
Einen Tag später haben wir ein Prachtstück im Secondhand-Shop erspäht und erworben. Dazu gab´s noch Anfängerlehrbuch und los ging´s. Seit einigen Tagen übt David täglich 4-5 Stunden mit Begeisterung (!!!)
Die 20 Lieder im Lehrbuch sind mittlerweile zur Perfektion erlernt und David versucht nun seine Lieblingslieder von Jonny Cash, Nirvana usw. nach Gehör nachzuspielen.
Ich glaub, der hat Talent!!!

Die nächste Errungenschaft ist uns sozusagen über den Weg gefahren :)
Eines Nachmittags stieß Susi auf dem Weg ins nächtliche Camp plötzlich einen grellen Schrei aus!
`Ein Fahrrad!!! Da liegt ein Fahrrad im Wald!`
Und tatsächlich lag da ein komplett funktionstüchtiges BMX-Rad in der Ecke. Das konnten wir schlecht liegen lassen, denn Rocky war ganz begeistert davon. Das ist genau das richtige für den kleinen Racker, um sich auszutoben. Schließlich will sich keiner von uns Erwachsenen großartig bewegen in den Ferien. Der will Tag für Tag nur noch neben dem Rag herlaufen, das Rad hinter sich herziehen, es anbellen und es zu einem erbitterten Kamp auffordern.

Die platzintensivste Investition ist mit der Tatsache begründet, dass wir oft am Wasser campen und David doch so gerne mal auf´s Wasser rausfahren möchte anstatt nur am Rand zu stehen. Außerdem würden das unsere Chancen auf Fisch zum Abendessen enorm erhöhen...
Na ja, wie soll man da noch gegen-argumentieren...
Also haben wir im nächsten Campingshop ein 4-Mann Schlauchboot gekauft - nicht nur so ein Gummiding für den Swimmingpool, sondern ein ordentlich stabiles Wasserfahrzeug mit Rudern usw.
Nach dem ersten Wassergang im glasklaren Bergsee war dann auch Susi begeistert und akzeptierte das neue Familienmitglied.

Die einzige Frage ist wohl... wohin mit dem ganzen Zeug?
Da muss wohl Rocky mal in seinem Kinderzimmer ausmisten und ein paar Kuscheltiere wegschmeißen :)

So, wir müssen uns jetzt ums Mittagessen kümmern.
Es gibt frische Forelle aus dem Bach.

Wir drücken euch ganz lieb
Eure 3 furchtlosen Naturisten