Cherry Picking! Einen Versuch war es wert

18.December 2013 - Orange


Hier mal ein kurzer Versuch, um aus dem ewigen, verhexten Treeplanting-Kreis auszubrechen.
Schon des öfteren hatten wir gehört, dass das Kirschen pflücken ein sehr lohnenswertes Geschäft sein soll und es auch viele Australier anlockt. Da nun der Sommer vor der Tür stand und es zu heiß und trocken zum Pflanzen wurde... nichts wie hin.
Sachen wurden gepackt und auf ging's die 700km gen Süden...

Der erste Tag auf dem Feld war auch sehr angenehm und entspannend im Gegensatz zum Bäume pflanzen. Die Kirschbäume hingen prall voll mit dunkelroten dicken Kirschen und die Einer füllten sich recht schnell. Susi mit ihren kurzen Ärmchen pflückte unten alles ab und David hing mit der Leiter in den Baumkronen und leerte den Baum.
Wir waren grad so richtig in Schwung, da hieß es "Stop! Schluss für heut, es wird zu heiß." Wie jetzt? Zu heiß? Die spinnen doch! Und im Regen arbeiten die anscheinend auch nicht. Da man hier nach Kilopreis bezahlt wird, ist jede Arbeitsunterbrechung bares Geld für uns. Und da tagtäglich das eine oder andere ab 14:oo Uhr eintrat und dazu die Früchte an den Bäumen auch immer spärlich wurden, wurde das Cherry Picking für uns zunehmend frustrierend als lohnenswert. David schmiss dann eines Tages seinen Eimer schimpfend in die Ecke und bevorzugte es, im Auto zu sitzen und Musik zu hören.
Zum Glück klingelte in dem Moment das Telefon und an der Strippe war der Boss von Ricardo's Tomatoes, eine Farm bei der wir uns vor unserer Abreise beworben hatten. Die Formalitäten wurden geklärt so schnell wie noch nie und ebenso schnell wurde Susi von der Leiter gerissen und die letzte Kirschenkiste abgegeben. Auf dem Weg zur letzten Dusche in den Öffentlichen Einrichtungen des lokalen Badesees wurden wir noch zufällig von den Zeitungsreportern abgefangen und um ein Interview gebeten. Ok, wenn es unbedingt sein muss ;-)

Dann ging es die 700km wieder gen Norden.
Und unsere Kirschkarriere war somit nach 5 Tagen beendet.