Gestern Abend bin ich nun am letzten Stopp meiner diesmaligen Reise angekommen und habe nach einigem Hin- und Hergelaufe auch ein Hostel gefunden.
Heute habe ich bei traumhaften Wetter eine grosse Runde durch die Stadt gedreht, oder besser gesagt: das, was davon noch uebrig ist...
Im Zentrum der Stadt sind grosse Teile immer noch komplett abgesperrt, ueberall sind Ruinen, Schuttberge, Leerflaechen, hab eingefallene Gebaeude, vielleicht noch mit einem Rest Dachstuhl und die einst wunderschoene Christchurch Cathedral steht eingestuerzt und verlassen im Zentrum des Ganzen. Es ist schlimm. Es sieht hier aus, als waere das Erdbeben erst gestern gewesen und nicht bereits vor anderthalb Jahren. Es ist eine Geisterstadt geworden.
Von den einst rund 350 000 Einwohnern haben bisher rund 15 000 Christchurch verlassen. Das Erdbeben und seine Nachwirkungen haben Schaeden in Hoehe von ca. 20 Billionen USD angerichtet!! Es wird Jahre dauern diese Stadt auch nur halbwegs wieder zu einstiger Schoenheit zu bringen.
An einem Sonntagmorgen wie heute begegnet man kaum leuten auf der Strasse. Es gibt die obligatorischen Radfahrer und Familien mit Kinderwaegen, aber keineswegs das belebte Treiben eines warmen Sonntages. In der provisorisch errichteten City Mall, dem aktuellen Einkaufszentrum, die aus Containern in der Naehe des Stadtzentrums aufgebaut ist, findet man ein paar Leute und einiges munteres Treiben, aber sobald man dort weggeht, wird es wieder sehr still. Auch in den Strassen und Gebieten, wo nichts mehr abgesperrt ist und die Gebaeude stehen, haben viele Geschaefte geschlossen.
Es ist eine Ruine, die einem die damalige Katastrophe noch heute sehr deutlich zu Augen fuehrt und die einen die Stadt mit Schauern und Traurigkeit verlassen laesst, wenn man sie zu besseren Zeiten gesehen und gekannt hat.
Doch die Menschen, die hier geblieben sind tun sehr viel fuer den Wideraufbau der Stadt, dafuer, dass es trotz allem weitergeht und dass irgendwann in naher Zukunft zumindest die schlimmsten Zerstoerungen wieder aufgebaut werden koennen und die Stadt einen Teil seines alten Charmes wiedergewinnt.