Für den nicht so spektakulären Sonnenuntergang am Vorabend durfte ich dann wenigstens am 10. September morgens einen zauberhaften Sonnenaufgang genießen, das war mehr als nur ein guter Ausgleich! Da mein Bus back to Santiago erst um 14:30 Uhr starten sollte, hatte ich noch genug Zeit, um die letzten spanischen Sonnenstrahlen in Muxia einzufangen und mir die Zeit mit Lesen und Kaffee zu vertreiben ;) Hab hier und da noch mit ein paar Pilgern schnacken können können und so verging die Zeit doch recht zügig... In Santiago bin ich dann gegen 16:30 Uhr gelandet. War dann nur noch rasch im Supermarkt, um mich für den Abend auf dem Flughafen einzudecken und habe dann mein frühes Abendbrot (Bocadillos) aufm Kathedralsplatz eingenommen. War schön, noch einmal die ausgelassene Stimmung der Pilger vor der mächtigen Kirche aufzusaugen - leider ist mir aber kein bekanntes Gesicht mehr über den Weg gelaufen und so hab ich mich gegen 18 Uhr auf zum Airport-Shuttle gemacht...
Die Zeit auf dem Flughafen ging irgendwie super rasch rum! Habe sehr viel gelesen, zwischendurch mein Proviant aufgefuttert und dann versucht auf einer nicht allzu bequemen Banke ein paar Stunden die Augen zu zu machen... Hat eigentlich auch widererwartend gut funktionokelt^^ Warum der Stress mit dem Airport - naja, der Bus hat mich 3 Euronen gekostet und mein Flug ging um 6:45 Uhr morgens. Wenn ich mich dazu entschieden hätte, erst kurz vor dem Abflug aufm Flughafen aufzutauchen, hätte ich fürs Taxi (denn die Busse fuhren blöderweise nur von 6 bis 24 Uhr) und noch eine Unterkunft in Santiago (und das wäre dann eh eine sehr kurze Nacht geworden, die sich nicht wirklich gerechnet hätte) in Summe mindestens 40 ? gezahlt - da fiel mir die Entscheidung dann ziemlich leicht... Mit dem Rückflug über Madrid hat dann alles super geklappt, nur müde und ziemlich abgekämpft war ich!
Auch wenn dieser Camino ganz anders als mein erster war und die ersten Erfahrungen sicher die eindrucksvollsten bleiben werden, so hat dieser Camino doch sehr viel an schönen und auch weniger schönen Momenten sowie interssanten Menschen für mich bereitgehalten, von denen man menschlich bzw. persönlich sehr viel mitnehmen kann! Es war mal wieder ein super Tapetenwechsel zum ganzen Stress in Deutschland und ich möchte wirklich keine einzige Minute und keinen einzigen Kilometer missen ;)
Kurz und knapp zusammengefasst heißt das: mit 725 km in 21 Lauftagen habe ich im Durchschnitt 34,5 km pro Tag geschrubbt, dat nenn ich mal ne ordentliche Leistung! Aber viel wichtiger sind die Erlebnisse und Erfahrungen, die man sammeln durfte - angefangen bei der leider viel zu kurzen, aber sehr intensiven Zeit zusammen mit Flo über die streckenweise phänomenalen Landschaften und die herrlichen Städte mit Lisboa, Coimbra, Tomar, Porto, Valenca, Pontevedra & Co bis hin zu den durchlebten körperlichen Grenzen!!! Sicherlich war auch das nicht mein letzter Camino ;)
Hasta luego,
euer Peregrino Moritz