Die letzten Tage

27.August 2014 - Vancouver


Da sind wir nun wieder, wo die Reise begonnen hat, nach vielen Kilometern Landstraße und genauso vielen Erlebnissen.
Ein paar Tage bleiben noch, um die Metropole (diesmal gemeinsam) anzuschauen und dann auf Wiedersehen zu sagen.
Zu uns, aber vor allem auch zu dem Land, was für ein Jahr lang meine und für einige Wochen Miri's Heimat gewesen ist.
Vancouver zeigt sich, wie schon damals, als aufgeräumte Stadt mit vielen versteckten Oasen zum flanieren und wir hatten auch diesmal tollstes Wetter.
Downtown, Stanley Park und Chinatown waren nur ein paar unserer Ziele und ich nutzte die Gelegenheit gleich, um ein paar Zettel in den Hostels aufzuhängen. Vielleicht ist ja ein Backpacker da, der mein Auto haben möchte.

Als wir damals in Denham Bay waren, lernten wir Ken und Rita kennen.
Die beiden waren mit dem Segelboot dort und luden uns ein, einmal in Vancouver mit ihnen zu segeln.
Nach ein paar kurzen emails war der Segeltrip auch schon klar gemacht und wer hätte es gedacht, an Miri's letztem Abend segelten wir mit Rita,Ken und Lauren durch die Bucht von Vancouver. Und das bei bestem Wind, schönstem Sonnenschein und einem ebenso tollen Sonnenuntergang.
Ein gemeinsames Abendessen auf dem Boot rundete den Ausflug noch ab. Man hätte sich keinen besseren Abschluß wünschen können. Von so viel Gastfreundschaft könnte man fast ein schlechtes Gewissen bekommen...

Am nächsten Tag hiess es zum zweiten Mal Abschied nehmen, diesmal nur für kurze Zeit, denn auch meine Tage sind gezählt.
Das nächste Wiedersehen wird in Leipzig sein und in spätenstens drei Wochen. Irgendwie freue ich mich drauf...
Ein Jahr rumreisen und aus dem Koffer leben ist auf Dauer anstrengend und etwas Normalität ist das, was mir ein wenig fehlt.
Es wird also Zeit, zurück zu kommen.
Mein alter Chef zeigte sich schon erfreut, wieder von mir zu hören.

Schon als ich her gekommen bin, wußte ich, das es unmöglich sein wird, alles von Kanada zu sehen und somit hat sich mein Aufenthalt auf das wunderschöne British Columbia und Alberta beschränkt.
Trotz alledem zeigt mein Tacho nach einem Jahr Reisen und Arbeiten ziemlich genau 30 000 km mehr an. Eine ordentliche Summe, bemerkt man doch den ''kleinen'' 1000 km Radius, ich dem ich mich bewegt habe.
Viel von dem ist natürlich dem Pendeln zur Arbeit geschuldet, ein paar tausend noch unseres USA Trips.

Und nun, da ich noch die Kekskrümel der vergangenen Wochen aus dem Auto fege und die ganzen zerquetschten Mücken von der Scheibe kratze, lasse ich die letzten Monate nochmal Revue passieren und stelle für mich fest...ja, es war schön!
Die schönen Berge mit ihren glasklaren Seen und Schneekuppen, Flora und Fauna, die netten Menschen, bei denen ich gelebt habe. Ich werde sie vermissen. Und erst die Lachse...

Und wie immer nach einer so langen Reise beginnen die Eindrücke erst hinterher ihre volle Wirkung zu entfalten. Erst ganz intensiv, bis sie dann langsam verblassen, genauso, wie einst in Australien war.
Die vielen Fotos und Andenken werden aber bleiben und lassen beim Betrachten die alten Geschichten neu aufleben. Und das ist gut so!

Ich bleibe nun noch paar Tage hier und nutze mein Visum, bis es ausläuft. Die Anzeigen fürs Auto sind geschaltet, jetzt heisst es warten...
Gerade ist auch noch ein workaway Angebot direkt hier in Vancouver reingekommen, das ich schwer ablehnen kann. Mal sehen, an wen ich nun gerate...

Bis bald