Day 234 to 243

19.May 2015 - Broome


Am Sonntag war dann eine kleine Wanderung angesagt. Als Ziel hatten wir uns das East Point Reserve gesetzt. Das ist ein Park am östlichen Ende Darwins (wäre komisch wenn er im Westen wäre bei diesem Namen), in dem es auch einen krokodilfreien Frischwassersee gibt, in dem man Schwimmen oder paddeln kann. Die Hitze machte uns dann aber ziemlich müde, sodass wir einen ziemlich ausgiebigen Stopp beim Sailing Club einlegten, wo es etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen gab. Am East Point Reserve selber waren wir dann gar nicht so lang und lagen nur in der Sonne, da Daniela unbedingt braun werden möchte. Auf dem Rückweg kamen wir dann wieder an den Sunset Markets vorbei, die immer donnerstags und sonntags stattfinden. Hier trafen wir uns noch einmal mit Franzi und Kadda.
Montag und Dienstag waren wir dann ziemlich faul. Es gab nur zwei erwähnenswerte Highlights. Montags hat sich Daniela gleich 3 zusätzliche Ohrlöcher stechen lassen. Nachdem wir erst vom Juwelier zum Day Spa geschickt und von diesem dann weiter zum Piercing Studio geschickt wurden, haben wir es dann erfolgreich erledigt. Der Laden wirkte zwar eher wie ein Growshop mit Bongs und Pfeifen und was man sonst noch alles zum gepflegten Marihuana Genuss benötigt, das Piercingstudio war dann aber doch recht professionell. Bis heute sind mit den Ohren auch noch keine Probleme aufgetreten. Das zweite Highlight war unser Essen im ?Tim?s Surf and Turf?. Das Restaurant ist ein ?Australian Style? Steak House, welches im Internet ziemlich gute Bewertungen erntet. Aufgrund der Lage in einer kleinen Seitenstraße waren wir zuerst etwas skeptisch, was sich aber beim Anblick des Gartens sofort in Luft auflöste. Das Restaurant war sehr schön angelegt, mit einem eigenen Bachlauf und verschiedensten Pflanzen. Als Vorspeise hatten wir dann ein frittiertes ?Krokodil Versucherle?, was ziemlich gut war. Als Hauptgang gab es Surf and Turf bzw. Surf and Bird (was auch sonst in einem Laden der schon Surf and Turf heißt). Das Essen war sehr gut! Sonst haben wir in den zwei Tagen noch unsere Wäsche gewaschen und alle unsere Habseligkeiten wieder zusammengepackt
Am Mittwoch war es dann endlich so weit. Unser Roadtrip ging los. Gegen 9 Uhr machte ich mich mit dem Bus auf den Weg zur Campervermietung. Nachdem ganzen Papierkrieg bekam ich dann endlich die Schüssel. Ich hatte den Campervan bei Mighty gebucht, drauf stehen tut aber nun Britz. Naja da beide zu thl Australia gehören ist mir das völlig egal Ich fuhr in die Stadt, um Daniela und unser Gepäck Abzuholen. Dann ging es nach Casuarina, wo ein größeres Shopping Centre steht. Dort deckten wir uns bei Kmart und Coles mit allen nötigen Utensilien, die nicht im (extrem gut ausgestatteten) Camper vorhanden waren (Zewa, Spüli, Schwämme,?), sowie Lebensmitteln für ein paar Tage ein. Außerdem verstauten wir unsere Klamotten so, dass wir in den nächsten Tagen einfach darauf zugreifen können, ohne jedes Mal einen Riesenaufwand zu haben. Im Camper haben wir eigentlich alles was das Herz begehrt. Wir haben Campingtisch und ?stühle, einen Wassertank mit Waschbecken, einen Zwei-Flammen-Gasbrenner, Besteck und Kochgeschirr, Schüsseln, Siebe, eine Mikrowelle, einen Toaster, einen Wasserkocher, Kissen, Decken, und und und. Außerdem ist der Camper für australische Verhältnisse noch sehr wenig gefahren mit 85250km. Nachdem alles verstaut war ging es dann los. Wir hatten uns am Abend vorher entschieden zum Litchfield anstatt zum Kakadu Nationalpark zu fahren, da letzterer anscheinend nur mit einem 4WD wirklich befahrbar ist und außerdem noch $50 Eintritt für uns gekostet hätte. Der Litchfield Nationalpark war aber schon mal ein absolutes Highlight. Angefangen haben wir an den Termit Mounds. Das sind riesige Termitenhügel, die man hier überall entlang der Straße sieht. Ich glaube in 10 Minuten kann man mehr von diesen Hügeln sehen, als Australien Einwohner hat. Weiter ging es zu den Flrence Falls. Nach einem kurzen Fußweg, kam man zu diesem Wasserfall und konnte auch im Becken dort schwimmen. Danach fuhren wir dann noch am Buley Rockhole vorbei. Das ist ein kleiner Wasserlauf mit mehreren kleineren Becken, in denen man auch schwimmen kann. Hier saßen auch viele Leute im Wasser und haben einfach relaxed und ein Bier getrunken. Zum Schluss ging es dann noch zur Hauptattraktion des Parks, den Wangi Falls. Hier konnten wir zwei riesige Wasserfälle beobachten und hätten auch noch einmal schwimmen gehen können, worauf wir aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichteten. Auf der ganzen Strecke durch den Nationalpark waren immer wieder Buschfeuer am Straßenrand zu erkennen. Die ganze Luft war voller Rauch- und Feuergeruch und häufig konnte man sogar richtig sehen, wie die Landschaft in Flammen stand. Nach weiter 150km kamen wir dann an unserer ersten Übernachtungsstelle (Bridge Creek Rest Area) an. Das Ganze ist eigentlich nur ein Parkplatz am Highway mit Toiletten und einer Menge Staub. Aber das reicht für unsere Bedürfnisse aus. Leider werden zu diesen Rest Areas keine Strom- und Wasserleitungen gelegt, sodass wir mit Plumpsklos vorlieb nehmen müssen.
Am Donnerstag war dann die erste Mission des Tages, den Tank unseres Campers wieder zu füllen. Also steuerten wir die nächste Tankstelle an. Bei den Preisen dort ($1,76) staunten wir nicht schlecht. Doch dann kam der Schock. Es kam einfach nichts aus dem Zapfhahn. Nach einem kurzen Gespräch mit den Leuten im Roadhouse erfuhren wir, dass es absolut keinen Kraftstoff an der Tankstelle gab und der Truck am heutigen Tag vorbeikommen sollte. Man sagte uns, dass die nächste Tankstelle in ca. 60km käme. Obwohl unser Tank nicht viel mehr als 60km hergeben konnte, machten wir uns auf den Weg und versuchten im ?Spritsparmodus? bis nach Pine Creek zu kommen. Und siehe da wir haben es geschafft und dort das günstigste Benzin des ganzen Trips bisher getankt ($1,29). Anschließend konnten wir den Trip dann beruhigter fortsetzten. Als nächstes standen die Edith Falls im Nitmiluk Nationalpark an. Hier machten wir zuerst einen Walk, der uns zu den oberen Wasserfällen brachte. Dort erfrischten wir uns im eisigkalten Wasser, bevor es dann wieder runter zum Parkplatz ging. Hier gab es sogar kostenlose Duschen, die wir natürlich gleich in Anspruch nahmen. Frisch geduscht ging es dann weiter nach Katherine. Hier tankten wir noch einmal voll, da dies die letzte (kleine) Stadt im Northern Territory war. Dann ging es zu unserem Overnight Stop zur Limestone Creek Rest Area.
Am Freitag fuhren wir dann weiter bis zum Victoria River Crossing Roadhouse. Hier führt der Highway über den Victoria River. Ein fantastischer Anblick. Anschließend ging es weiter in den Gregory Nationalpark. Hier machten wir eine ca. einstündige Wanderung durch spektakuläre Felsformationen. Nun trafen wir auf die einzige Ansammlung von Menschen (als Dorf kann man es nicht bezeichnen), Timber Creek. So klein es auch ist, auch hier gab es an einem Sportcenter kostenlose duschen, die wir natürlich gleich mitnahmen, bevor es dann zu Saddle Creek Rest Area ging.
Am Samstag überquerten wir dann die Grenze zwischen dem Northern Territory und Western Australia. Hier wurde unser ganzer Camper von einem ziemlich ernsten Grenzbeamten auf Früchte, Gemüse, Honig und Nüsse durchsucht. Meinen Honig aus Byron Bay, unsere Zwiebeln, unseren Knoblauch und unseren Salat mussten wir dann leider abgeben. Das ganze soll angeblich die Landwirtschaft in WA vor ungewünschten Parasiten schützen. Den Effekt von der ganzen Veranstaltung wage ich zu bezweifeln. Naja den Rest vom Tag verbrachten wir dann in Kununurra, der ersten Stadt nach der Grenze. Übernachtet haben wir dann ca. 70km out of town (Dunham River Rest Area). Die nächsten zwei Tage haben wir eine lange Strecke vor uns. Da wir leider kein 4WD zur Verfügung haben, gehen uns die meisten Sehenswürdigkeiten auf dem Wegabschnitt verloren. Die Gibb River Road, eine Dreckpiste von Kununurra nach Derby ist nur mit einem Allrad befahrbar, da man durch einige kleinere Flüsse und Bäche fahren muss. Entlang dieser Straße hätte es viel zu sehen gegeben. Selbiges gibt für die sogenannten ?Bungle Bungles?. Ein Nationalpark, der sogar Weltkulturerbe ist.
Entsprechend viel saßen wir Sonntag und Montag dann im Auto. Am Sonntag war unser einziger Stop in Halls Creek zum Tanken und um ?China Wall? anzusehen, eine Felskonstruktion, die der chinesischen Mauer ähneln soll. Am Montag haben wir dann in Fitzroy Crossing noch einmal getankt und von dort aus den Geikie Gorge National Park besucht. Hier wurde mal wieder deutlich, wie unterschiedlich die zwei Jahreszeiten in den Tropen sind. In der Wetseason ist die Gegend bis zu fünf Meter hoch überschwemmt und jetzt in der Dryseason ist alles ausgetrocknet und verbrannt. Gegen Spätnachmittag erreichten wir dann Broome. Diese Stadt ist eigentlich ein 15000 Seelenort. In der Dryseason allerdings nutzen viele das angenehme Klima (25° - 30° bei strahlendem Sonnenschein jeden Tag) um dem ?kalten? Süden zu entfliehen. Hier campen wir nun auch zum ersten Mal auf einem kommerziellen Campingplatz. Dafür bekommen wir natürlich auch viele Annehmlichkeiten, auf die wir in den letzten Tagen verzichten mussten: normale Toiletten, Duschen, Stromanschluss (das ist deutlich angenehmer, da man nicht immer auf die Batterie achtgeben muss) und sogar einen Wasseranschluss direkt am Camper.
Den heutigen Dienstag verbrachten wir dann im Stadtzentrum von Broome und erledigten einige Kleinigkeiten.
Hier bleiben wir nun noch eine Nacht, bevor es weiter nach Süden geht.
Bis dahin und no worries
Euer Tim