Alltag, DoormanHilfe und Halloween

01.November 2015 - New York City


Spätestens nach zwei Wochen Praktikum hält das umgangssprachlich mit 'Alltag' betitelte Gefühl Einzug. Dass ich mich immer noch in der Weltstadt New York City befinde wird komischerweise, wenn nicht gar zur Nebensächlichkeit, dann aber zur Gewohnheit. Wenn ich noch am ersten Tag bei der Fahrt über die Williamsburg Bridge mit meinem Blick an der Fensterscheibe klebte und die Skyline von Manhattans Südspitze bestaunte, gilt meine Aufmerksamkeit nun morgens in erster Linie einem freiwerdenden Sitzplatz für die eineinhalbstündliche Fahrt stadteinwärts. Nichtsdestotrotz gibt es hier immer noch jeden Tag Neues zu entdecken, was es wieder besonders macht.
Erwähnenswert aus dieser Woche war die abendliche Mithilfe bei einem Event des Generalkonsulats. Frau Generalkonsulin Wagener hatte für eine am darauffolgenden Tag stattfindende Vortragsveranstaltung abends in ihre Residenz geladen. Bei solchen Events helfen üblicherweise Praktikanten und/oder Referendare mit. Dieses Mal hatte ich das Glück. So begab ich mich also nach der Arbeit zum Ort des Geschehens und begrüßte die über 30 geladenen Gäste, bevor ich mich selbst unter die Gäste mischte. Der nächtliche Ausblick aus dem 42. Stock über die St. Patrick?s Cathedral und rüber zum Rockefeller Center war genial.

Ansonsten waren wir vorgestern noch auf der wöchentlichen ?Delegates Night? in den Räumlichkeiten der UN. Dort wird jeden Freitag eine kleine Party (DJ, Bar und Dachterasse) für die Mitarbeiter und die bei der UN tätigen Praktikanten veranstaltet.

Gestern verkündete der Kalender den 31. Oktober. Halloween. In den USA nahezu ein Feiertag. Schon die ganze letzte Woche beobachtete ich, wie sämtliche Wohnhäuser mehr und mehr dekoriert wurden. Ein jedes beanspruchte förmlich den Titel ?unheimlichstes Haus der Straße?. Damit meine ich nicht, dass ein durch Teelicht erhellter geschnitzter Kürbis am Eingang steht und ein Banner ?Happy Halloween? wünscht. Das genügt hier nicht, um mitzumachen. Eine Aufzählung der verschiedenen Dekorationen erspare ich mir und dem Leser hier. Es sei lediglich ? als Beispiel ? eine im Gedächtnis gebliebene Spuk-Attraktion erwähnt: besagte Konstruktion muss aufgeblasen werden und rahmt einen durchsichtigen Plastikball ein, in welchem eine Art Friedhof dargestellt sein soll. In der Mitte des Balls steht irgendeine ?gruselige? Figur, die rund um die Uhr mit Plastiklaub umweht wird. Entsprechend benötigter Generator befindet sich hinter dem Gebilde und ist lauter als manches Auto. Achja, beleuchtet ist der ganze Quatsch auch und es würde mich nicht wundern, wenn es auch bei Einbruch der Dunkelheit Geräusche von sich geben könnte. Ich blieb dem regen Treiben auf Queens Straßen gestern überwiegend fern und verzichtete auf die kommerziell ausgeschlachtete amerikanische Version des Karnevals.

In diesem Sinne: Happy Halloween.