Erste Klausuren und Weihnachtswichteln

07.December 2014 - Bergen


Am Anfang der Woche fand nun auch unsere allerletzte Stunde des Norwegisch-Kurses statt. Nebenbei gab es noch Gebäck und als kleines Dankeschön bekam unsere Lehrerin das eingerahmte Kursbild und einen Blumenstrauß. Das nächste Mal würden wir sie zur Klausur wiedersehen, aber dazu gleich mehr.

Die beiden Klausurwochen haben also begonnen. Der Ablauf einer solchen Klausur ist ziemlich eigen. Man schreibt nämlich keine einzige Klausur in Vorlesungsräumen oder anderen Räumen der juristischen Fakultät. Stattdessen muss man sich mind. 40 Minuten vor Beginn in einer Kirche, einem Gemeindehaus oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen einfinden. Mein Mitbewohner schrieb beispielsweise in der Turnhalle des Fitnesscenters hier am Wohnheim.
Ist man einmal angekommen, hat man 10 Minuten Zeit sich einen Platz zu suchen und alle Utensilien, die man verwenden möchte (Stifte, Trinken, Essen, Wörterbuch, etc.), auf den Tisch legen. Danach müssen wieder alle für 20 Minuten den Raum verlassen und es wird auf illegale Gegenstände kontrolliert. Diesen, wie auch den Job der Aufsichtspersonen, übernehmen fast ausschließlich norwegische Rentner, die schon von Beginn an misstrauische Blicke auf einen werfen. Hat man dann auch die Kontrollphase überstanden geht es wieder rein. Wenn man Glück hat und nicht mit einem norwegischen Jura-Kurs zusammenschreibt, bekommt man die Anweisungen sogar auf Englisch erklärt. Dann wird für 4 Stunden geschrieben. Man darf währenddessen essen und trinken. Wenn man jedoch auf Toilette möchte, wird man bis zur Tür von einer Aufsichtsperson begleitet. Es soll sogar vorgekommen sein, dass nach einer Zeit an der Toilettentür geklopft oder gerüttelt wurde. Wie man erkennt, ist das Vertrauen in die Ehrlichkeit der Studierenden von diesen Menschen nicht sehr groß.

Ansonsten fand gestern Abend noch ein Weihnachtswichteln statt. Das Prinzip muss hier wohl nicht erklärt werden. Dazu brachte jeder etwas Essbares mit. Für viele war das gestern schon die letzte Möglichkeit feiern zu gehen, bevor er/sie wieder nach Hause fliegt.

Heute halfen Nico und ich noch am letzten LCBS-Event des Jahres: eine Weihnachtslotterie. Wir übernahmen die letzte Schichte des Tages und versuchten selbstgebackene Kuchen und Kekse an Passanten zu verkaufen, um so Geld für ein School Project in Uganda (Sponsor a Dream) zu sammeln. Leider waren zu unserer Verwunderung nicht so viele Menschen unterwegs an diesem 2. Advents-Sonntag. Ein paar Stücke Kuchen sind wir am Ende aber doch losgeworden.