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The lasts posts from user christianjamaikaen-usPort Antonio: Ein kleiner Rundgang
Port Antonio war für uns sicherlich ein Glücksgriff. Auch wenn die "Stadt" gerade mal 13 000 Einwohner aufweist und bis auf das rege Treiben der Hauptstraße und Taxistände eher verschlafen wirkt, ist es doch genau das Jamaika, das wir gesucht haben: authentisch, vom Tourismuseinheitsbrei
weitgehend verschont geblieben, nah am Leben der Menschen, die hier nicht nur für ein paar Tage Stop machen, sondern hier leben, arbeiten, Domino spielen, tanzen, rum]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/24_09_09/Ein_kleiner_Rundgang/Port Antonio: Letzter Tag im Krankenhaus
Und noch zwei Wochen "echter" Urlaub! B)]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/18_09_09/Letzter_Tag_im_Krankenhaus/Port Antonio: The J Way of Transportation
1. Das Verkehr in Jamaika anders funktioniert als bei uns fällt einem schon beim einsteigen auf: Es herrscht Linksverkehr, also ist auch das Lenkrad auf der "falschen" Seite (naja, auch in Deutschland kommt einem als Beifahrer mal der Gedanke, dass Lenkrad sei definitiv auf der falschen Seite ;-)
2. Vorgeschrieben sind Sitzgurte nur vorne (hinten existieren sie praktisch nie (man hat den Eindruck, sie wurden teilweise vorsätzlich relativ grob zur Gewichtseinsparnis entfernt...?). Was nicht bedeutet, dass sich irgendjemand anschnallen würde. Wenn Polizei am Wegrand steht, hält man sich kurz den Gurt vor, danach geht's entspannt weiter.
3. Es gibt Straßen, und es gibt Straa-ßen. Westlich von Port Antonio etwa wurden mit EU-Geldern (!?) die Küstenfahrbahn (die einzige Verbindung zu anderen Städten) nach dem letzten Hurricane 2007 komplett erneuert. Östlich von Port Antonio wartet Paris-Dakarta: Schlaglöcher teils so groß wie ein ganzer Smart, und in Mengen! Besonderes Highlight ist das Manöver der letzten Sekunde: Man fahre im wahrscheinlich verbotenen Tempo auf eine unübersichtliche Kurve zu, quere dann auf die Gegenfahrbahn um einem riesigen Schlagloch auszuweichen, hupe kurz und hoffe, dass in diesem Moment kein Gegenverkehr um die Ecke kommt (sonst siehe "Manöver der letzten Sekunde" ;). Jeden Tag auf's neue er- und überlebt... es ist erstaunlich, dass hier nicht mehr Unfälle passieren. Aber die Jamaikaner scheinen eingespielt zu sein, die Route Taxi-Fahrer kennen die wichtigen Schlaglöcher auswendig und im Dunkeln.
4. Jamaikaner sind extrem effizienzbewusst: Hier wird nicht jeder Sitzplatz ausgenutzt, nein, hier werden auch im vollbesetzten Auto/Taxi/Minibus noch Mitfahrer an Stellen verstaut, die den Konstrukteuren der Blechkutschen die Freudentränen in die Augen treiben würden. Unser Top: 24 Menschen in einem Minibus, der wahrscheinlich gerade mal die Hälfte transportieren sollte...
Auch wenn's eng ist: es gibt keine intimere und authentischere Art, das Land und die Leute kennenzulernen und dabei herumzukommen, als in einem vollgepackten Minibus zu schallendem Roots Reggae, Dancehall oder den neuesten Radiomixes über die Schlaglochpiste zu donnern.
5. Transport ist extrem billig. Für den gegenwert von drei Euro fährt man mit dem Bus 2 1/2 h nach Kingston, kurze Trips entlang der Küste zu den zahlreichen Stränden und selbst entfernteren Orten sind meistens für ca. 100 JDollar (~ 1 Euro) zu haben... dank Massentransport auf kleinem Raum ;-)
6. Einsteigen, mitfahren: Hier ist jedes Auto ein potentielles Taxi. Lange haben wir die Einheimischen beobachtet, dann mitgemacht. Jeder, der hier ein Auto fährt, macht ein Taxi draus und nimmt unterwegs Leute mit. Das bezahlt das Benzin und ein bisschen mehr. Sehr praktisch und sehr effizient.
7. Aufpassen muss man anfangs als Touri: schnell möchte man als "Charter"-Fahrgast an Bord genommen werden; dabei zahlt man dann aber schnell das 10-40fache des normalen Route Taxi Preises. Und hat nur den halben Spaß. :)
8. Offensichtlich gibt es in diesem Land keinen TÜV. Mir fallen nicht selten ausgefallene Geschwindigkeitsanzeigen auf und seltsame Anbauten (zum Beispiel Lautsprecherboxen auf dem Dach ;-)
Und nebenbei: Es gibt tatsächlich Fahrradfahrer!! Ohne Helm, ohne Licht, ohne Respekt vor dem eigenen Leben... ich bin schockiert und beeindruckt vor so viel Tollkühnheit.]]>
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Zuerst will ich daher nun von unserem grandiosen Wochenendtrip erzaehlen: einer Reise in die feucht-kuehlen, gruen bewaldeten Blue Mountains, Heimat des weltberuehmten aromatischen Kaffees.
Samstag morgen, 9:00 Uhr
Wir treffen uns mit Captain Reebo, unserem alten Bekannten von unserer Bambusflossfahrt auf dem Rio Grande (Bericht folgt ;), der unser Reiseguide sein wird. Gleich faellt auf: Waehrend wir mit Trekking-Rucksaecken aufmarschiert sind, hat sich der Captain ein lockeres Saeckchen auf die Schulter geschwungen, in das nicht mal unser Proviant gepasst haette. Er hat den Reiseplan schon im Kopf und so sind wir kurz darauf schon im vollen Bus in Richtung Kingston. Wir stellen schockiert fest, dass Busfahrten hier noch viel billiger sind als alles andere... fuer die Fahrt nach Kingston zahlen wir gerade mal 300 J-Dollar, etwas weniger als 3 Euro... das ist weniger als ein zehntel dessen, was wir fuer unser Taxi bezahlt hatten.
In Kingston landen wir unweit unserers Hotels der ersten Nacht auf Jamaika, damals vor so langer Zeit, als die grosse Kofferpanne unsere Nerven so strapazierte.
Wir steigen um in einen Minibus, auch hier dicht gepackt, und winden uns zwei Stunden lang die kurvenreichen und ueberraschend ausdauernd bewohnten Strassen ins Herz der Blue Mountains hinauf. Irgendwann geht auch das nicht weiter. Reebo besorgt uns eine Mitfahrgelegenheit in/auf einem 4x4 Pickup. "In" fuer Ruth, "auf" fuer mich und die anderen Mitfahrer... eine grossartige Gelegenheit, die Landschaft auf sich wirken zu lassen: auf dem mit leeren Getraenkekisten klimpernden Deck einen stabilen Stand suchend, beide Haende an der Reeling und immer schoen geschmeidig mit dem riesigen Schlagloechern und der schraegen Fahrbahn mitschwingen. Herrlich! Mein persoenliches Highlight dann eine dreiviertelstunde spaeter: Jerk Chicken mit Plastikgabel im Stehen essen, waehrend unter einem der Pickup bei 10-15Gefaelle die holprige Piste hochdonnert und es in Stroemen regnet... haette ich doch davon nur ein Foto... aber das Huehnchen war super!
Schliesslich prasselte dann der tropische Regen mit voller Wucht auf uns herab. Wir ziehen die blaue Plastikplane hervor und kauern uns sogut als moeglich darunter, nass sind wir eh erstmal.
Dann macht auch der Pickup irgendwann schlapp: nach vergeblichem Leerdrehen und mehreren schwungvollen Anlauefen mit Vollgas kommen wir nicht mehr weiter. Zum Glück hat der Regen etwas nachgelassen. Wir schultern unsere Rucksäcke und marschieren die restlichen Kilometer zum "Basislager", einer Kaffeeplantage des freundlichen Rastamann Jah B. Der hat das Touristengeschäft erkannt und baut gerade fröhlich an, so dass wir (unerwarteterweise) in den Genuß halbfertiger, aber geräumiger und komfortabler Zimmer kommen. Captain Reebo kocht ein jamaikanisches Nationalgericht, Akkee mit Salzfisch - lecker! Auf der Veranda von Jah B's Hütte eine Hängematte, weit unter uns die glitzernden Lichter von Kingston am Horizont, über uns Unmengen funkelnder Sterne. Trotz des großartigen Anblicks gehen wir früh in die Koje, schließlich wollen wir auch früh raus.
Sonntag morgen, 2:00 Uhr
Schuhe an und los! Mit Taschenlampen bewaffnet marschieren wir in Richtung Blue Mountain Peak. Auf 12 km Strecke hoch kommen etwas mehr als 1000 Höhenmeter... es geht steil hinauf; zum Glück scheint die Sonne noch lange nicht und die Luft ist kühl. Immer mal wieder lugen die Lichter der Stadt zwischen der dichten Vegetation hervor, sonst ist alles erfüllt vom Gezirpe der Waldbewohner. Der klare Sternenhimmel verspricht einen trockenen Aufstieg.
Auf halber Höhe kurze Pause im Dunkeln am Portland Gap auf 1600 m.
"Lion Zion, you know?", lässt uns Reebo wissen.
Wir nicken, aha.
Wir passieren eine kleine Gruppe anderer Wanderer, die sich ordentlich erschrecken, als wir hurtig vorbeiziehen. Schließlich wollen wir den Sonnenaufgang auf dem Peak nicht verpassen!
Nach etwas mehr als 3 Stunden ist es soweit: der Himmel wird langsam rosig, als wir die letzten Meter hinaufkrakseln. Ein ganz eigentümlicher Vogelgesang kündigt den neuen Tag an. "Welcome to the Peak" steht dort auf einem wetterverwaschenen Metallschild. Tatsächlich, wir sind auf dem höchsten Punkt Jamaikas, dem Blue Mountain Peak mit etwas mehr als 2200 m über dem Meeresspiegel. Und wir kommen rechtzeitig: nur wenige Minuten später der erste rote Streifen der aufgehenden Sonne am Horizont. Die Farben, die Wolkentürme... wir sind tief beeindruckt, vergessen sind die Strapazen der letzten Stunden. Eisig kalt ist es hier auf dem Gipfel. Tief unter uns erstreckt sich am Südende der Insel die gewaltige Metropole von Kingston, zum Norden hin können wir zwar heute nicht bis zum 90 km entfernten Kuba sehen (eine Wolkenwand am Horizont läuft uns quer), aber wir begnügen uns mit dem großartigen Ausblick auf Jamaica.
Schließlich rollt, wie jeden morgen hier oben, der Nebel ein. Ein letzter Blick; Zeit zum Abstieg.
Der geht nun, immer bergab, erstaunlich flott. Im Tageslicht ist unser Wanderweg nicht wieder zu erkennen: aus schwarz wird grün, so mancher passierte steile Abhang ins Unterholz ist erst jetzt sichtbar, der weite Blick in die Blue Mountains (nicht etwa Erschöpfung ;) lässt uns immer wieder inne halten. Zwischen den Bäumen huschen Kolibris, Doctor Bird's und übergroße Rotkehlchenvettern.
Zurück bei Jah B's trinken wir eine Tasse selbstgebrannten... Kaffee natürlich :) Einer seiner Söhne gibt uns eine Mitfahrgelegenheit nach Kingston runter, von dort geht's mit dem Bus zurück nach Porti. Ein großartiger Trip!]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/12_09_09/Blue_Mountains/Port Antonio: Reach Falls
Die Falls selbst sind inzwischen von der Staatlichen Jamaicanischen Tourismusabteilung in Beschlag genommen und "entwickelt" worden, was zum einen einen saftigen Eintrittspreis, zum anderen eine geführte Tour zur Folge hat. Über letztere beklagten wir uns dann zum Schluss aber nicht, denn als wir später barfuß krakselnd und schwimmend die Wasserläufe bergauf durchstreiften waren wir ganz froh über fachkundige Hinweise, wo man seinen Fuß als nächstes hinsetzten sollte. :)
Was man auf den Bildern leider nur erahnen kann: diese Wasserfälle sind wirklich schon kitschig schön, obwohl völlig naturbelassen. Zeitweilig kamen wir uns vor wie in einem aufwendig gestalteten und präparierten Terrarium... kristallklares Wasser, einladende Schwimmbecken, herrliche Vegetation. Und als krönenden Abschluss ein Abstieg in eine kleine Grotte, aus der man ein kurzes Stück unterwasser wieder ins Freie taucht. Was sind wir Abenteuerer! ;-)]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/10_09_09/Reach_Falls/Port Antonio: Ritter der Kokosnuss
Dazwischen durfte ich mal einen Mini-Mental-Demenztest mit einem netten alten Herrn durchführen und miterleben, wie eine jamaikanische Zwangseinweisung abläuft (es sind unter anderem fünf starke Männer und eine Spritze beteiligt). :)
Der entspannte Teil schloss sich dann gleich danach an. Mit dem Route Taxi (gut gepackt: wir zählen 19 Insassen in dem Minibus) , machen wir uns auf zu den Somerset Falls, einem paradisischen Wasserfall/Regenwaldbadeschlucht im Westen von Port Antonio. Zwischen Lianen, grünen Palmen und allerlei blumigem Unterholz plätschert verträumt ein türkiser Wasserlauf zwischen und über abgeschliffene Felsen. Ein kleines Boot fährt uns in eine grottenähnliche Formation, von der sich die Hidden Falls ca. 20 m in das tiefe Felsbecken ergießen. Während unser Guide uns eifrig vorexerziert, wo man überall ins tiefe Nass hinabspringen kann, beschränken wir uns auf die überschaubaren Höhenmeter und beobachten nebenbei die vielen kleinen Flusskrebse, die von uns aufgeschreckt in den Ritzen verschwinden.
Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher zum nahen Vulkansandstrand und geraten in einen Kokospalmenhain... wie könnten wir anders, als sogleich nach ordentlichen Kokosnüssen ausschau zu halten. Wir finden eine und versuchen eher wenig fachmännisch (man sieht ähnliche Techniken sicher auf dem Discovery Channel oder bei BBC Wildlife) versuchen wir die errungen Nuss zu knacken, doch unser einziger Erfolg ist, dass sich brühwarme, eher ranzig riechende Kokosmilch daraus ergießt... zum Glück werden wir mitleidig von einer Einheimischen beobachtet, die uns eine andere Nuss hervorzaubert und mit ihrer Machete fachmännisch zurechtzimmert, will sagen von der schier unüberwindlichen Außenschale befreit. Hurra!
Ob wir es dann zu hause schaffen werden, die Nuss mit unserem Küchenmesser auch aufzukriegen oder ob wir wiederum verzweifeln werden... dies in der nächsten Episode! ;-)]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/31_08_09/Ritter_der_Kokosnuss/Port Antonio: Erste Woche in Port Antonio
Unser Gepäck kam doch noch an: Dienstag morgen um 3 Uhr! Als wir morgens, auf dem Weg zum ersten Famulaturtag, schon beinahe mutlos an der Rezeption nachfragen, überlegt man dort kurz, dann erinnert man sich, ja, da ist was gekommen: unsere vier Koffer! Wir sind selig und nutzen die Gelegenheit, seit Samstag endlich wieder frische Sachen anzuziehen. Trotz dieser Ablenkung erreichen wir kaum verspätet das Krankenhaus, nachdem wir einer kurvigen Bergstraße hinaufgefolgt sind, dankbar die einheimischen Hinweise entgegennehmend.
Das Krankenhaus selbst ist klein, aber fein: Ein großer Ambulanzbereich (Outpatient Clinic, OP) ist täglich gut gefüllt, hier wechseln sich Medical Officers (Internisten) und Surgical Officers (Chirurgen) ab, daneben gibt es Augen- und Gynäkologiesprechstunden. Ein kleiner Röntgenbereich, ein gutes Labor. Im Nebengebäude zwei Etagen, unten A&E (Accidents and Emergencies, also "Notaufnahme"; jedoch stellen sich die meisten "Notfälle" eher harmlos ein: Knieschmerzen, Gelenkschwellungen, ein im Ohr verschwundenes Wattestäbchen...), daneben der Medical Ward (Männlein und Weiblein jeweils getrennt in einem großen Zimmer, nur durch Vorhänge bei Bedarf (z.B. Untersuchungen) voneinander abgeteilt. Oben das gleiche Bild für die Chirurgie, zusätzlich dort das Operating Theatre (der "eigentliche" OP). Was gleich auffällt: keine Spur von dem Siechtum und den typischen Krankenhausgerüchen, die man sich aus den Geschichten von Tropenmedizin vorstellt... zum einen ist die Station durch die Berglage und großzügige Fenster exzellent durchlüftet, zum anderen legen die Jamaikaner, wie wir später erzählt bekommen, großen Wert auf Hygiene; tatsächlich ist es in vielen deutschen Krankenhäusern deutlich weniger angenehm auszuhalten.
Was wir auch merken (Ja, es ist Cliché, aber es stimmt!): Hier ist alles entspannter. Hier kommen die Ärzte auch mal eine Stunde zu spät auf Station. No problem, man! [Gesprochen: Nò próbblèmm, Mahn!]
Am eindrücklichsten erfahre ich die Gelassenheit am Donnerstag: Auf der Ward Round, der Stationsvisite, diagnostiziert der Arzt bei einer Patienten eine Eileiterschwangerschaft, nachdem er probehalber mit einer Spritze aus dem Bauchraum etwas frisches Blut ablässt (Ultraschall gibt es nur in der Stadt unten und muss von den Patienten selbst bezahlt werden). Er studiert das Blut im Röhrchen im Gegenlicht und gibt eine Schätzung des Haematokrit auf 2 Prozentpunkte genau an. Dann ordert er Blut und die OP... und dann macht er erst mal die Visite fertig. Ein zwei andere Ärzte schlendern dazu, bestätigen die Diagnose. Ich bin etwas ratlos: würde man die Patientin in Deutschland nicht notfallmäßig in den OP rollen? Schließlich hat sie beinah die Hälfte ihres Blutvolumens in den Bauchraum verloren? (Tatsächlich saugen sie später > 2,5 Liter ab)
Bis operiert wird, vergehen aber noch ca. 2 Stunden. Kein Zeichen von Unruhe, Eile. Bis zu dem Moment, als sie den Bauch wieder erfolgreich zunähen, macht alles den Eindruck einer Wahloperation. Im Operationssaal schallt gemütliche Popmusik, der Standventilator summt, die Atmosphäre ist entspannt, fast fröhlich. Der Anästhesist verlässt schon nach einer halben Stunde den OP, vielleicht geht er Kaffee trinken, wer weiß. "Aufwachraum" ist der Zwischengang, in dem das Personal fröhlich und laut plaudert; irgendwann wird wieder auf Station gerollt.
Wir sind baff. Es geht auch so.
Unsere zuständige Ärztin, Doctor Hall, ist eine super freundliche, Ende vierziger weiße, waschechte Jamaikanerin. Allein beim Patientengespräch zu zu hören ist eine Erfahrung. "How you keepin', Daddy? How'd you pass the doodle?" :) Wir fühlen uns gut aufgehoben, sie erklärt und fragt, zeigt uns nebenbei das Krankenhaus und stellt uns dem bunt gemischten Personal vor: Ärzte aus Indien, Kuba, aber auch Jamaika. Schwestern in weiß mit niedlichem weißen Stoffhütchen auf dem Kopf.
Wir bilden uns fort in jamaikanischen Umgangsformen: essentielle Antwort, die man bei jeder adäquaten Situation (unendliche Anwendungsmöglichkeiten!) parat haben sollen: "Ya, man!", seltener auch "Yes, man!" [sprich: Jah, Mann!/Jess, Mann!] Dieser Ausdruck der Zustimmung und Bestätigung überbrückt alle Schranken des Soziolektes, Arzt zu Patient, Patient zu Arzt, Straßen-Hustler zu Tourist, weltgewandter Tourist zu Rastamann... Ya, man!
Weitere wichtige Vokabeln:
No problem / Jamaica no problem!
- Ausdruck der eigenen Entspanntheit oder der allgemeinen Überzeigung, das alles kein Problem ist. Häufig verwandt. :)
Patty
- kleine Teigtaschen, Rindfleischfüllung. Muuh, lecker!
Jerk chicken/pork/lobster/fish
- jeweiliges Fleisch mit spezieller Gewürzmischung ("Jerk"), dazu Reis mit Bohnen oder geröstete Brotfrucht
Soon come!
- Komme gleich ;)
I'm a designer/maker from Jamaica/artist!
- Ich bin ein Tandverkäufer und möchte dir was verticken. Schau mal, ich hab auch was mit roten Kaffeebohnenperlen!
How much? Oh, you know, you take care of me, I'll take care of you.
- Wenn ich dich irgendwo hinfahre, versuch ich mal, dir statt 300 Jamaican-Dollar (~3?) gleich 40 US$ für die Fahrt abzuzocken (wenn du drauf reinfällst).
Wo wir diese Vokabeln gelernt haben und was wir alles AUSSERHALB des Krankenhauses erlebt haben, das alles erfahrt ihr beim nächsten Mal wenn es wieder heißt: "Ya, man! Jamaica no problem!"]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/28_08_09/Erste_Woche_in_Port_Antonio/Port Antonio: Crosscountry nach Port Antonio
Weiter geht die wilde Fahrt, wir erzählen Junior von Deutschland, dem fernen Land wo alles irgendwie anders ist. Junior war selbst bei einer Bank beschäftigt, bevor die Rezession Jamaika erreichte. Jetzt fährt er Taxi, ein schneller Anruf gibt ihm wichtige Wegbeschreibungen, wir helfen mal mit unserer Karte aus dem Lonely Planet nach ("Wow, that road's in there? What kind of book's that?"). Was wir im Laufe der Wochen merken: die Jamaikaner fahren wie die gesengten Säue, aber haben Spaß dabei. Und Zeuge von Unfällen waren wir bis dato noch nicht geworden. Zu unserer Freude gibt's aus dem Radio authentische Musik auf die Ohren: Non-Stop Reggae-Dancehall-Mixes, dazu die Scheiben runter und an rauschenden Palmen und sattem Grün vorbei. Immer mal wieder werden wir kurz langsamer: "What's the name of that river?" "How much for a couple of those?" Junior lädt eine Staude Kochbananen ein. Auf dem Land, erklärt er uns, auf dem Land ist alles billiger als in Kingston, Obst zum Beispiel koste hier am Wegrand nur die Hälfte. Um so mehr freuen wir uns, Kingston hinter uns gelassen zu haben.
Gegen Mittag erreichen wir die Küste, das wogende Blau lugt zwischen den Stauden und Palmen hervor, bevor wir in das nächste Dörfchen mit dem typischen bunten Mix aus schiefen Hütten, kleinen bunten Häuschen und allerlei Läden eintauchen. Wir kurven um geparkte Autos, Fahradfahrer (ich bin beeindruckt), Gegenverkehr und Menschen, von der Hupe wird allenthalben freizügig Gebrauch gemacht: Sie dient der Begrüßung, als Hinweis, Ankündigung, Warnung, Ausdruck der guten Laune und weiteren, mysteriösen Zwecken und Gebräuchen, die uns verschlossen bleiben. Weiter geht die wilde Fahrt, gespannt halten wir Ausschau nach den die Entfernung herabzählenden Straßenschildern.
Schließlich, wir umrunden eine Landzunge, und vor uns, wenige Meter vor einer kleinen Brücke, ragt ein Straßenschild: Port Antonio. Auch hier, noch mehr: ein buntes Durcheinander begrüßt uns, über die leidlich asphaltierte Straße rauschen Route Taxis vorbei, vollgepackt mit (wie wir später feststellen, sehr günstig) reisenden Menschen. An einem Schild, dass uns den Weg zum Krankenhaus weist, steuern wir auf die in die Bucht hineinragende kleine Landzunge von Titchfield Hill zu, poltern über die letzten paar Meter Asphalt und sind am Ziel, unserer Bleibe für die nächsten Wochen: Ivanhoe's Guesthouse.
Unbeabsichtigterweise wecken wir die mittagsverschlafene Besitzerin und können bald darauf Quartier beziehen. Unser adrettes kleines Apartment besticht uns sofort mit den geräumigen Zimmern, dem Gasherd in der Küche, einem großen Kühlschrank, großen Betten... herrlich :)
Den Abend über jedoch warten wir vergeblich auf unser Gepäck...
Wir es je ankommen? Werden Ruth und Christian dazu verdammt sein, auf immer ihr Dasein ohne Zahnbürste und Handtücher zu fristen (von den anderen Klamotten nicht zu reden)? Wird es ihnen gelingen, sich neue Kleidung aus Palmenblättern zu stricken, oder werden sie einen freundlichen Rastamann finden, der ihnen Pullis in den jamaikanischen Nationalfarben strickt?
Dies alles und viel mehr in der nächsten Folge von:
"Roughin' it in Jamaika - oder: Wo bin ich? Und wo ist mein Gepäck?"]]>
http://www.mymapblog.com/christianjamaika/24_08_09/Crosscountry_nach_Port_Antonio/
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/23_08_09/Sitting%2C_Waiting%2C_Wishing/Kingston: Unterwegs nach Jamaika oder Der l?ste Tag
6:15 Uhr
Schock: Verschlafen! Der Handywecker wurde von unserem ARAS (medizinisch für das Areal des Hirns, dass den Wachheitsgrad steuert ;) knallhart ignoriert. Wir nutzen die verbleibenden 20 Minuten, um panisch aus dem Hostel zu fliehen.
6:49 Uhr
Nach polterndem Stufenparcour kurze Erleichterung, Express-U-Bahn grad noch bekommen.
7:05 Uhr, Penn-Station
Wir haben schwierigkeiten, den Zug zu finden... verdammt, wo war das nochmal...? Auf Nachfrage stellt sich raus, dass der Abfahrtsteil gänzlich anders lokalisiert ist als das Gleis, auf dem wir angekommen sind. Mehr Rennen.
7:15 Uhr
Unser angepeilter Zug ist grade weg, der nächste für unseren Geschmack zu spät. Wir entschließen uns händeringend für die teurere Taxifahrt nach Newark.
8:10 Uhr, Newark Airport
Erstes Stirnrunzeln... warum steht auf dem Zettel Terminal 3... es gibt doch nur Buchstaben hier? Wir erklimmen den ersten Stock in Terminal C, suchen den Schalter von Delta. Am Check-In dann die folgenschwere Erkenntnis: WIR SIND AM FALSCHEN FLUGHAFEN!?!! ARRGH!!
8:50 Uhr, Highway
Wir rasen im Taxi Richtung John F Kennedy Airport zurück ins Stadtzentrum. Es wird knapp... dann erneut ein kleiner, aber fieser Schicksalshieb: Unfall mit Stau, kaum erreichen wir die Unfallstelle (auf der Gegenseite, wohlgemerkt!) fährt das blockierende Polizeiauto auch schon wieder weiter... komme mir vor wie in der Trueman-Show...
9:10 Uhr
Die Katastrophe ist perfekt: nur zehn absurde Minuten zu spät den Button gedrückt, jetzt dürfen wir laut Automat nicht mehr einchecken, obwohl das Flugzeug noch fast eine ganze Stunde genüßlich und anklagend auf der Rollbahn ruht. Man verweist uns zur Rebooking-Schlange, die aus Stein gemeißelt scheint. Hier tut sich gar nichts.
9:20 Uhr
Jemand hat es wohl mitgekriegt, nimmt sich uns an und versucht, uns doch noch aufs Flugzeug zu bekommen. Wir bangen und zittern, wie es sich gebührt. Stirnrunzeln, telefonieren, kritisch blicken, telefonieren... die Zeit tickt und tickt. Es werden Gepäckbänder gedruckt, wir atmen auf... dann, Kontrolle: vier Gepäckstücke? Nein, doch nicht. So kurz vor dem Ziel wieder verstoßen, Gepäckbänder wieder ab, zurück in die Schlange.
Es beginnen die wohl verzweifelsten Stunden unserer bisherigen Reise... wir irren von Delta zu American Airlines hin und zurück, jeder fühlt sich nur ein bisschen zuständig, keiner hat eine klare Flugalternative... wir sehen uns vor den Alternativen, 500 Dollar pro Person draufzulegen und Erster-Klasse-Restplätze zu bekommen, oder die Flüge - für heute ausgebucht - ganz zu verlieren... da tut sich im allerletzten Moment dann doch noch ein Flug auf (warum nicht früher??), wir legen 50 Dollar drauf und bekommen gerade so noch unsere Sitzplätze, in der Aussicht, dann trotzdem erst mal in Miami festzusitzen. Immerhin.
13:05 Uhr
Wir sitzen im Flieger, wenigstens kommen wir heute bis Miami, das war der teurere Flugteil.
14:05 Uhr
Wir sitzen immer noch im Flieger, und der IMMER NOCH auf der Rollbahn. Stewardessen sind noch nicht da, Catering ist noch nicht gekommen...
14:30 Uhr
Stewardessen: 2, Catering: 0
14:45 Uhr
Der Kapitän fasst einen mutigen Entschluss: "We've decided not to wait for the catering service. We'll try and make do with what we have on board." Danke! Lieber Anschlussflug und Erdnüsse als Hühnchen und in Atlanta feststecken...
16:30 Uhr, Atlanta
Wir rennen aus dem Flieger, 5 Gates weiter, steigen gleich in den nächsten ein, kriegen den zum Glück... wird unser Gepäck es auch schaffen?
19:10 Uhr, Miami
Natürlich nicht, rethorische Frage... wir warten vergeblich am Gepäckband. Wir haben schon damit abgeschlossen, dass wir in Miami bleiben müssen. Der letzte Kingstonflug flog schon um 19:00 Uhr ab laut Plan.
Wir melden unser Gepäck als vermisst, schleppen uns zum American Airlines Schalter, um einen neuen Flug zu buchen. Und schließlich: "You gotta hurry, Sir, right down the aisle, Gate 21"... der Flug steht immer noch da, hat am Ende zwei Stunden verspätung. Da wir eh kein Gepäck haben, hasten wir durch die quälend langsamen Kontrollen, und tatsächlich, was keiner von uns geglaubt hätte: Wir sitzen am Ende des Tages im Flugzeug nach Kingston.
Ohne Gepäck und völlig fertig, aber unterwegs.
Wir passieren den Zoll, melden wieder unser verschollenes Gepäck an, suchen ein Hotel, ein passendes Taxi, und wie Horatio zu sagen pflegte: der Rest ist Schlafen. Oder so ;)]]>
http://www.mymapblog.com/christianjamaika/22_08_09/Unterwegs_nach_Jamaika_oder_Der_l~queste_Tag/
http://www.mymapblog.com/christianjamaika/22_08_09/Unterwegs_nach_Jamaika_oder_Der_l~queste_Tag/New York: Letzte Vorstellung
Obwohl New York sicherlich groß, laut, hektisch und gestresst ist: man kann sich trotzdem auch entspannen, wenn man es darauf anlegt. Wir wollen ein Beispiel für die gestressten New Yorker geben, heute schlendern wir gegen halb elf zum Brunch-Picknik, mit Bagels & Eiskaffee in den Central Park, lassen es mal betont ruhig angehen. :-)
Um dem ganzen den Hut aufzusetzen (den haben wir gegen die pralle Mittagsonne auch hervorgezaubert) leihen wir uns auf einem der großen Seen ein Ruderboot, plätschern vorbei an den neugierig guckenden oder träge in der Sonne posierenden Schildkröten vorbei, unter diskretem Sicherheitsabstand zu so mancher Barke in der Hand von Süßwasserpiraten, die trotz eifriger Ruderschläge nur sehr schwerfällig realisieren, dass man ab und zu über die Schulter schaun muss, um die Fahrtrichtung einer Realitätskontrolle zu unterziehen. Wir überstehen unser Abenteuer zu hoher See gänzlich unbeschadet, um eine schöne Erinnerung reicher (und ein paar Dollar ärmer ;).
Bevor wir den Park verlassen, landen wir noch einen großen Coup: das Shakespeare-in-the-Park-Theatre hat noch zwei kostenlose Karten für die Abendvorstellung von Euripides "The Bacchae" für uns. Wir beglückwünschen uns, haben wir doch zuvor noch über die langen Schlangen von in Wartestühlen und auf Luftmatrazen vagabundierenden Menschen gestaunt, die hier regelmäßig den Vormittag verbringen, um eine der begehrten und kostenlosen (!) Karten für die Vorstellungen zu ergattern.
Unsere zweite Station des Tages führt uns ins East Village, einem charmant-maroden Stadtteil in Downtown Manhattan, der mit vielen kleinen Lädchen und authentischem Straßenbild aufwartet. Das versprochene El Dorado für gebrauchte Bücher entpuppt sich aber leider als Fata Morgana, die Leseunlust scheint auch hier ihre Spuren hinterlassen zu haben; immerhin finde ich zwei einsame Kisten mit der üblichen Sammlung zwischen Grisham und vergilbter Notfall-Belletristik.
Aber nicht schlimm, habe mich ohnehin bereits mit Büchern (habe billig die Dune-Reihe erstanden, hurra!) eingedeckt.
Wir erledigen letzte Einkäufe und Erledigungen und schaffen es gerade rechtzeitig zur Abendvorstellung. Wie sich herausstellt, hatten wir Glück mit dem Wetter: Vorhersage und Regen kurz vor Vorstellungbeginn haben wohl für unser Glück mit den Freikarten gesorgt, nach Vorstellungsbeginn aber bleibt uns weitere Belästigung von oben erspart. Das Stück hingegen ist gut gespielt und musikalisch hervorragend unterbaut, wenn auch schwere Kost, und wie es sich für alte griechische Tragödie ziemt wird auch mit Greuel und Blut nicht gespart. Mit Grauen stellen wir auch fest, wie früh wir morgen los müssen, um unseren Flieger nach Miami zu bekommen, und das noch so viel zu packen ist... aber an wenig Schlaf haben wir uns fast gewöhnt.
Morgen geht es weiter... nach Jamaika!
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/21_08_09/Letzte_Vorstellung/
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Auf dem Weg zu neuen Taten waren wir heute mal schnieke essen in einem "echten" American Diner, mit kunstlederbezogenen Sitzen & Ketchup-Flaschen auf den Tischen, dazu ordentliches Omlette mit Speck und Würstchen. Cheers!
10 Uhr:
Unsere heutige Entdeckungsreise führt uns durch den vom gestrigen Unwetter geschüttelten nördlichen Teil des Central Parks, schön und wild mit mancher eingestreuter Kletterpartie über entwurzteltes Baum- und Buschwerk. Schließlich stoßen wir in die Upper Eastside vor. Hier werden die Gebäude etwas niedriger, und ohne dass man sicher sagen kann woran genau es liegt, merkt man doch, dass man sich in einem anderen Stadtteil befindet. Teilweise sind die Straßen sogar ruhig und friedlich... ungewöhnlich! :)
Unterwegs begegnen wir einem typisch amerikanischen Cliché: jemand hat einen Feurwehrhydranten aufgeschraubt und kühlendes Nass ergießt sich in strahlenden Fontänen auf den Asphalt. Und der findige Amerikaner weiß die Situation sofort beim Schopf zu packen. Staunend beobachten wir, wie nacheinander mehrere Autos herangefahren, betont langsam am Wasserstrahl vorbeikriechen, wenden, die andere Seite waschen, dann noch mal mit dem Heck zurücksetzen,... wie neu! Nicht weniger amüsiert beobachten wir ein paar Minuten später, wie ein vollbesetzter Leiterwagen der Feuerwehr dem Treiben ein Ende setzt. Man hat wohl sonst nichts zu tun :)
Highlight des Bummels: die größte neugothische Kirche der Welt, St. John the Divine, außgerechnet auf amerikanischem Boden. Von außen imponiert die seltsame Mischung aus ernsthaftem, imposanten Alt-Welt-Imitat und Stückwerk mit Beton an manch anderer Ecke. Innen staunen wir über das effektvolle Gewölbe.
An der ebenso halb prätentiösen, halb eindrucksvollen Architektur der Columbia University und ihrer Colleges endet unser Ausflug am Mausoleum des großen Bürgerkriegsgenerals und Präsidenten Ulysses Grant.
Ein Abstecher zur Grand Central Station, dann verbringen wir den Nachmittag mit Geschäftebummel... immerhin sind wir ja nicht nur zum Spaß hier. ;-) ]]>
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Und wenn Broadway zu teuer ist, kommt man hier auch allemal auf seine Kosten.
Spät am abend ziehen wir noch mal los, um ein bisschen New Yorker Nachtleben zu schnuppern. Unser erster Stop führt uns zum Gotham Comedy Club in der 23sten und 7te Av, aber dort kommen wir wohl schon zu spät, gerade schließt man dort die Tore. Also ziehen wir unverrichterer Dinge weiter zu unserer nächsten Anlaufstelle, einem Comedy-Club in der 14th. Doch auch dort werden wir einerseits nicht gleich fündig, andererseits schrecken uns schreiende Latinas und mit den Plakatwänden schimpfende Homies ein bisschen ab... also zurück zum Times Square, hier kriegen wir den notwendigen Tip von einem der vielen "Marktschreier", die die Touristen in ihre Attraktionen lotsen wollen.
In einem stilechten Keller mit kleinen Tischen und bunt gemischtem Publikum (Iren, Neuseeländer, Leute aus New Jersey, der Bronx, Texas... wie wir im Verlauf des abends erfahren) schließlich finden wir, wonach wir gesucht haben: ein halbes Dutzend Stand-Up Comedians geben sich die Klinke in die Hand und verstehn es schon mit wenigen Sätzen, den Saal zum Lachen zu bringen. :)
Als wir um halb schließlich nach Hause kommen, rufe ich nochmal schnell bei meiner Schwester an, die hat heute Geburtstag... und dann ab ins Bett!]]>
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Wir machen uns auf in Richtung Downtown Manhattan, zum südlichsten Zipfel, dem Battery Park. Früher wurde von hier aus New York gegen Eindringlinge mit Kanonenfeuer verteidigt; heute werden die Eindringlinge mit kleinen Fährbooten zu den lokalen Attraktionen geschippert. Auch wir reihen uns in Schlange und flughafenartige Sicherheitskontrollen, um ein paar Wahrzeichen der Stadt zu sehen: die Freiheitsstatue und Ellis Island, die "Insel der Tränen".
Kleiner Wermutstropfen: Eintritt in die "Krone" ist ausgebucht... schon jetzt bis Dezember!
11 Uhr:
Nach der szenischen Umfahrung der bronzenen Freiheit landen wir und pilgern unter allgemeinem und selbst auch freimütig durchgeführtem Geknipse um das Podest - auch auf das darf man wohl erst wieder im Dezember, wenn man nicht bis jetzt schon gebucht hat. Wir sind irritiert, aber nur gering betroffen... immerhin müssen wir so nicht noch mal Stunden in Warteschlangen verbringen.
12:30 Uhr:
Die pralle Mittagssonne macht sich langsam bemerkbar. Wir sind froh über den kurzen Trip mit der nächsten Fähre und wechseln rüber nach Ellis Island. War die Audiotour auf Liberty Island nur mit viel Wohlwollen zu ertragen (als Deutscher ist man wohl nicht ganz so viel Pathos gewöhnt...) entpuppt sie sich hier als sehr gelungen und atmosphärisch. Wir besichtigen und erkunden die heiligen Hallen der Einreiseanstalt, durch die Millionen von Immigranten ihren Weg in die USA fanden.
14:30 Uhr
Zurück auf dem Festland. Wir brechen auf in Richtung Chinatown, um uns ein Mittagessen zu finden. Der Bus führt uns vorbei am Gelände des World Trade Centers, an dem nur der Bauzaun noch davon zeugt, dass hier mal etwas war - und wieder sein wird, geplant jedenfalls ist ein geschwungener Turmbau, der noch höher werden soll als zuvor. Das dauert wohl aber noch; so lange klettern schon mal die Touris auf Blumenbeete und Emporen der anliegenden Häuser, um in die Baugrube zu spähen. Wir folgen dem Brauch, und wundern uns nur wenig, als bald drauf trillerpfeifende Security die Horden verscheucht.
In Chinatown angekommen, suchen und finden wir Great N.Y. Noodletown, ein unscheinbares Chinarestaurant, dass uns jedoch lecker und günstig mit Essen versorgt. An der Wand prangen Belobigungen von Michelin und ein Rating als eins der Top100 der US-Chinarestaurants. Die Deko ist jedenfalls Understatement, dafür zum Glück auch die Preise.
17:00 Uhr
Wir ziehen weiter zum South Seaport District, begucken das halbe dutzend alten Segelschiffe vor der Kulisse der spiegelgläserenen Finanzwolkenkratzer, folgen mit dem Blick der Brooklyn-Bridge zum gegenüberliegenden Stadtteil, und ziehen weiter durch die dunklen Straßenschluchten der Wallstreet.
Noch Abschluss geht's noch einmal am WTC vorbei und dort zurück in die U-Bahn. Schließlich wollen wir heute abend noch eine Jazz-Bar in der Nachbarschaft erkunden. Cool! :)]]>
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Jet-Lag hat wohl zumindest den Vorteil, dass man zeitig aus dem Bett kommt. Da es bei uns zu Hause ja schließlich schon fast Mittag ist (und im Zimmer dank automatisch abgeschalteter Ventilatoranlage gut warm) sind wir fluchs aus dem Haus und schon mit den ersten Bewohnern der Stadt unterwegs. Unsere erste Sorge: Frühstück! Leichte Flugkost und lange Reise machen sich bemerkbar. Wir finden ein kleines Deli und erklären dort der Angestellten die Frühstückskarte (sie war wohl genauso neu wie wir dort - "What kind of ham do you want? Wait - What kinds do we have?"). Ich esse Pfannkuchen mit Ahornsyrupersatz zu meinem Kaffee und bin fünf Dollar ärmer, aber rundum glücklich.
6:30 Uhr
Wir erkunden den Central Park. Wo kommt dieses komische Ratschen her? Später stellt sich heraus, nein, es sind keine Wassersprenger, es sind daumengroße Zikadenverwandte, die in allen Bäumen sitzen. Werden die noch von Spatzen gefressen, oder fressen sie die Spatzen...? Wir erfahren es nicht.
Der Central Park ist ein Traum für alle Rollsportler: großzügige, perfekt geteerte, autofreie Straßen schlingen sich durch das grün, es huschen kleine Verbände von Rennradlern vorbei. Und natürlich Jogger, überall und in allen Formen, mit Krücken, ohne Kleidung (na gut, wenig Kleidung), alt, jung, vorgealtert, jung geblieben... wir stechen etwas unsportlich aus der Menge hervor und versuchen, etwas sportlicher zu schlendern.
Unser Weg führt uns am Guggenheim-Museum vorbei, Fototermin... etwas kleiner als gedacht, aber nett.
Weiter zum Metropolitan Museum, dort erst Einlass um 9:30 Uhr. Also zurück in den Central Park: wir entdecken den schönsten, wilderen Teil rund um den "Lake", mit der Bow Bridge und Bethesda Brunnen, Heerscharen von völlig unbeeindruckt stolzierenden Eichhörnchen, trägen Schildkröten und den ersten Kunstliebhabern, die bereits für die Kartenvergabe im Shakespeare-Theater in der Schlange sitzen.
10:00 Uhr
Wir präsentieren stolz unsere Internationalen Studentenausweise im Met, um 50% des Eintrittspreises zu zahlen - der sich im Nachhinein als freiwillige Spende erweist. Aber wir nehmen das als wahre Philantropen natürlich kaum zur Kenntnis. :)
Nach einigem Irren durch das alte Ägypten landen wir bei den großen europäischen Meistern der Pinselkünste, sehen uns an den bekannten Hausnummern und so manch anderem satt, bis die aggressive Klimaanlage uns dann doch dazu überredet, weiterzuziehen.
Mittag:
Wir pilgern ehrfürchtig die 5th Avenue entlang, gewöhnen uns an die Straßenschluchten und die New Yorker Vertikale. Unterwegs nehmen wir die Sehenswürdigkeiten (unspektakulär: das Rockefeller-Center) mit und speisen beim freundlichen Mexikaner hervorragende und bezahlbare Fajitas.
Nachmittag:
Der Time Square passt nun endlich so wirklich zu den Bildern, die wir im Kopf hatten. Überall bunte Lichter, Werbung, Menschen, Autos, Lärm, Gerüche, Sprachgewirr, und über allem die Wolkenkratzer. Wir sind begeistert und verirren uns darüber sogar in einen dreistöckigen M&M's Merchandise Store... wow, ich hatte keine Ahnung, dass man kleine Schokolinsen so aggressiv und erfolgreich vermarkten kann! Umschwärmtes Highlight: Die M&M's Wand mit Abfüllanlagen zum selber Mischen in allen Regenbogenfarben... ich kann nicht widerstehen.
Irgendwo zwischen einem Abstecher zum Empire State Building, einem Besuch beim achtstöckigen Macy's (dem selbsternannt größten Kaufhaus der Welt - ich bin geneigt es ihnen zu glauben) und dem Versacken im nächsten Buchladen kriegen wir plötzlich die Zeit rum, ein kurzer Abstecher noch mal zum nun im Dunkeln nicht weniger imposanten Times Square, und dann erst mal nach Hause... 13 Stunden auf den Beinen machen sich bemerkbar.
Kaum zu Hause, entlädt sich die drängende Schwüle und der Smog in einem ordentlichen Sommergewitter. Wir hoffen auf Abkühlung.
Morgen geht's weiter! ]]>
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http://www.mymapblog.com/christianjamaika/18_08_09/New_York%2C_New_York/Mainz: Alles bereit, los gehts!
Die Taschen sind gepackt, alles ist bereit! Ein letztes Mal nach den E-Mails sehen... natürlich hätte ich auch früher mit allem fertig sein können; aber dann könnte ich mich ja nicht bereits jetzt schon mal an die Zeitverschiebung gewöhnen. ;-)]]>
http://www.mymapblog.com/christianjamaika/17_08_09/Alles_bereit%2C_los_gehts!/
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